Bessere Kontrastmittel dank Nanopartikeln

05.08.2016 - Schweiz

Wissenschaftler der Universität Basel haben Nanopartikel entwickelt, die als Kontrastmittel in der Magnetresonanztomographie zum Einsatz kommen können. Im Unterschied zu herkömmlichen Substanzen bieten die neuartigen Nanopartikel rund zehnfach höheren Kontrast und besitzen das Potenzial, auf unterschiedliche Gewebearten zu reagieren.

Kontrastmittel verbessern die Darstellung bei bildgebenden Verfahren wie der Magnetresonanztomographie (MRT). Strukturen im Körper können mithilfe von Kontrastmitteln besser dargestellt werden, jedoch geben herkömmliche Mittel oft keinen ausreichenden Kontrast, um Erkrankungen bereits in sehr frühen Stadien sichtbar zu machen. Ein weiterer Nachteil ist, dass die Kontrastmittel die spezifische biochemische Umgebung nicht erkennen können. Forschende am Departement für Chemie der Universität Basel haben nun Nanopartikel entwickelt, die als «intelligente» Kontrastmittel in MRTs zum Einsatz kommen könnten.

Viele Kontrastmittel basieren auf dem Metall Gadolinium, das in das Blut injiziert wird und so in das Gewebe gelangt, um bei der  MRT-Untersuchung Organe besser sichtbar zu machen. Das giftige Gadolinium wird an eine Trägersubstanz gebunden, damit es für den Menschen ungefährlich bleibt. Neue effizientere Kontrastmittel mit geringerer Gadolinium-Konzentration bedeuten einen wichtigen Schritt zur Verbesserung der Diagnosemethoden und der Prognosen für den Patienten.

Intelligente Nanopartikel als Kontrastmittel

Die Forschungsgruppen der Professoren Cornelia Palivan und Wolfgang Meier am Departement für Chemie haben neue Nanopartikel entworfen, die mehrere wichtige Eigenschaften eines Kontrastmittels vereinen: hoher Kontrast in der MRT bei gleichzeitig geringer Konzentration, mögliche lange Blutzirkulation und Reaktionsfähigkeit auf ihre biochemische Umgebung. Dazu kombinierten die Wissenschaftler Nanopartikel aus einer Mischung von Heparin-modifizierten Polymeren mit Gadolinium-Ionen und funktionalen Peptiden.

Es zeigte sich, dass die aus diesen Komponenten gebildeten Nanopartikel das MRT-Signal zehnmal mehr verstärken als heutige Kontrastmittel. Zusätzlich können sie aufgrund der verwendeten Peptide auf ihre jeweilige Umgebung reagieren und so beispielsweise entzündetes oder krebsartiges Gewebe abbilden. Die Nanopartikel zeigen keine zellschädigenden oder gerinnungshemmenden Eigenschaften und sind lange haltbar – wichtige Kriterien für ihre Weiterentwicklung. Das von den Basler Chemikern entwickelte Konzept zur Entwicklung besserer Kontrastmittel basierend auf Nanopartikeln zeigt neue Wege für deren Einsatz in zukünftigen Anwendungen auf.

Originalveröffentlichung

Weitere News aus dem Ressort Wissenschaft

Diese Produkte könnten Sie interessieren

DynaPro Plate Reader III

DynaPro Plate Reader III von Wyatt Technology

Screening von Biopharmazeutika und anderen Proteinen mit automatisierter dynamischer Lichtstreuung

Hochdurchsatz-DLS/SLS-Messungen von Lead Discovery bis Qualitätskontrolle

Partikelanalysatoren
Eclipse

Eclipse von Wyatt Technology

FFF-MALS System zur Trennung und Charakterisierung von Makromolekülen und Nanopartikeln

Neuestes FFF-MALS-System entwickelt für höchste Benutzerfreundlichkeit, Robustheit und Datenqualität

Loading...

Meistgelesene News

Weitere News von unseren anderen Portalen

Heiß, kalt, heiß, kalt -
das ist PCR!

Verwandte Inhalte finden Sie in den Themenwelten

Themenwelt Diagnostik

Die Diagnostik ist das Herzstück der modernen Medizin und bildet in der Biotech- und Pharmabranche eine entscheidende Schnittstelle zwischen Forschung und Patientenversorgung. Sie ermöglicht nicht nur die frühzeitige Erkennung und Überwachung von Krankheiten, sondern spielt auch eine zentrale Rolle bei der individualisierten Medizin, indem sie gezielte Therapien basierend auf der genetischen und molekularen Signatur eines Individuums ermöglicht.

Themenwelt anzeigen
Themenwelt Diagnostik

Themenwelt Diagnostik

Die Diagnostik ist das Herzstück der modernen Medizin und bildet in der Biotech- und Pharmabranche eine entscheidende Schnittstelle zwischen Forschung und Patientenversorgung. Sie ermöglicht nicht nur die frühzeitige Erkennung und Überwachung von Krankheiten, sondern spielt auch eine zentrale Rolle bei der individualisierten Medizin, indem sie gezielte Therapien basierend auf der genetischen und molekularen Signatur eines Individuums ermöglicht.