„Gummibärchen“ statt Spritze
Neues Herstellungsverfahren für Peptid- und Proteinwirkstoffe
Working group Fricker
Wie der Wissenschaftler erläutert, müssen Peptid- und Proteinwirkstoffe, die beispielsweise in der Behandlung von Diabetes und Wachstumsstörungen oder in der Krebstherapie Anwendung finden, in der Regel durch Injektionen verabreicht werden, was zum Teil sehr schmerzhaft sein kann. Die jungen Forscher im Team von Prof. Fricker haben nun eine Möglichkeit gefunden, die Wirkstoffe so aufzubereiten, dass sie die Größe und Konsistenz eines „Gummibärchens“ annehmen und oral eingenommen werden können. Dazu werden die Wirkstoffe von einem Trägersystem aufgenommen, das auf Lipiden basiert. Dieses System wird in einer sogenannten Matrix verfestigt. Für die angestrebte Unternehmensgründung wird das Forscher-Team ergänzt durch Robin Tremmel, einen weiteren Pharmazeuten aus dem IPMB, sowie einem jungen Wirtschaftswissenschaftler, der für betriebswirtschaftliche Belange zuständig sein wird. Die Arbeiten im Rahmen von EXIST sollen im Oktober beginnen.
Das Programm EXIST-Forschungstransfer des BMWi unterstützt forschungsbasierte Gründungsvorhaben, die mit aufwendigen und risikoreichen Entwicklungsarbeiten verbunden sind, und besteht aus zwei Förderphasen. In der ersten Phase von bis zu 18 Monaten – bei besonders umfangreichen Projekten auch 24 Monate – sollen wissenschaftliche Ergebnisse in technische Produkte und Verfahren überführt und die darauf basierende Geschäftsidee zu einem Businessplan ausgearbeitet werden, um die geplante Unternehmensgründung vorzubereiten. Im Anschluss kann eine zweite Förderphase von ebenfalls eineinhalb Jahren für weitere Entwicklungsarbeiten beantragt werden. Im Fokus stehen hier außerdem Maßnahmen zur Aufnahme der Geschäftstätigkeit. EXIST-Forschungstransfer wird vom Europäischen Sozialfonds kofinanziert.
Die Gründung von Unternehmen aus der Forschung heraus wird vom Gründungsmanagement der Universität Heidelberg sowie dem Verein Heidelberg Startup Partners unterstützt. Das Vorhaben am IPMB war aus zunächst 54 Ideenskizzen als eines von 22 Projekten zur Präsentation vor einer Jury ausgewählt worden. Für 16 Anträge wurde schließlich eine Förderempfehlung an das BMWi ausgesprochen.
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