Zwei Deutsche erhalten Europäischen Erfinderpreis für frühere Diagnose von Krankheiten
(dpa) Für ein geniales Verfahren zur früheren Diagnose von Herz- und Tumorerkrankungen haben zwei deutsche Physiker am Donnerstag den Europäischen Erfinderpreis erhalten. Der Präsident des Europäischen Patentamts, Benoît Battistelli, sagte in Lissabon, Bernhard Gleich und Jürgen Weizenecker hätten «ein neues Kapitel in der medizinischen Bildgebung aufgeschlagen». Ihre Erfindung liefere diagnostische Bilder aus dem Körperinneren in noch nie dagewesener Geschwindigkeit und Präzision.
Die heute weit verbreitete Magnetresonanztomographie (MRT) sei manchmal langsam und nicht für alles geeignet, erklärte Gleich, der bei Philips in Hamburg arbeitet. Mit der Magnetpartikelbildgebung (MPI) können Ärzte schleichend voranschreitende Gefäß- und Tumorerkrankungen sofort erkennen und früher therapieren. Dem Patienten werden magnetische Eisenoxyd-Teilchen injiziert, die dann ohne Strahlung dreidimensionale, millimetergenaue Echtzeitbilder von Arterien und Organen liefern, wie der Karlsruher Professor Weizenecker erklärte. Der erste präklinische MPI-Scanner ist am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) im Einsatz.
Der Ingenieur Anton van Zanten erhält den Europäischen Erfinderpreis für sein Lebenswerk. «Mit über 180 erteilten Patenten auf seinen Namen, 36 davon in Verbindung mit Autosicherheit, hat der Ingenieur erfolgreich Fahrassistenzsysteme weiterentwickelt, die heute in vielen Neuwagen Pflicht sind», schreibt das EPA. Van Zanten leitete unter anderem Anfang der 90er Jahre beim Zulieferer Bosch das Team, dass das Elektronische Stabilitätssystem (ESP) für den Autohersteller Daimler entwickelte.
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