Sanofi beißt bei Medivation auf Granit

Ablehnung der Offerte

02.05.2016 - Frankreich

(dpa-AFX) Der französische Pharmahersteller Sanofi stößt bei seiner geplanten Übernahme der US-Firma Medivation auf anhaltenden Widerstand. Die US-Gesellschaft lehnte am Freitag offiziell das Übernahme-Angebot der Franzosen über insgesamt 9,3 Milliarden Euro als zu niedrig ab. Der Konzern werde dabei "signifikant unterbewertet", so Medivation. Die Franzosen betonten ihrerseits, sie wollten an ihrem Vorhaben festhalten und sich nun direkt an die Aktionäre des US-Konzerns wenden. "Wir sind disziplinierte Käufer und haben eine hohe Erfolgsquote."

Sanofi hatte am Vortag 52,50 US-Dollar pro Aktie in bar für die Gesellschaft geboten. Laut Sanofi bedeutet das Gebot für die Medivation-Aktionäre einen Aufschlag von über 50 Prozent gemessen am Durchschnitts-Aktienpreis von zwei Monaten, bevor erste Gerüchte aufkamen. Kreisen zufolge will Medivation allerdings mindestens 65 Dollar je Aktie. Vielleicht ist ein anderer Pharmakonzern bereit, auf die Forderung einzugehen - die Branchenriesen AstraZeneca, Pfizer und Novartis erwägen jedenfalls der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge eigene Gebote.

Bereits am Donnerstag hatte Sanofi mitgeteilt, dass das Management von Medivation nicht zu Gesprächen über eine Übernahme bereit sei. "Wir verstehen nicht, warum Sie nicht antworten", schrieb Unternehmenschef Olivier Brandicourt an den Medivation-Chef.

Dennoch hatte Sanofi bis zuletzt gehofft. Noch am Freitagmorgen bei Vorlage der Quartalszahlen hatte Brandicourt die Hoffnungen geäußert, dass sowohl Aktionäre als auch das Management sich von den Chancen, die die Fusion böte, überzeugen ließen. Ob er gegebenenfalls in einen Bieterkampf einsteige, ließ er offen.

Die Franzosen sind auf der Suche nach neuen Erlösquellen, da unter anderem die Konkurrenz im Diabetes-Geschäft belastet. Medivation betreibt Krebsforschung und hat ein Mittel gegen Prostatakrebs auf dem Markt. Sanofi sieht in der Kombination der Unternehmen Vorteile für beide Seiten und die Krebsforschung bei Prostataerkrankungen.

Weitere News aus dem Ressort Wirtschaft & Finanzen

Meistgelesene News

Weitere News von unseren anderen Portalen

So nah, da werden
selbst Moleküle rot...