Tablette statt Spritze
Science4Life Konzeptphasengewinner Cyprumed GmbH stellt sich vor
Wirkstoffe auf Peptidbasis zählen zu den effektivsten Medikamenten und werden vielfältig eingesetzt. Am bekanntesten ist das Insulin. Die Wirkstoffe werden aber auch gegen Krebs oder multipler Sklerose eingesetzt. Bis jetzt können Peptidwirkstoffe nicht in Form von Tabletten oder Kapseln verabreicht werden. Grund: Sie reagieren empfindlich auf die Enzyme im Magen und im Darm und werden zu schnell abgebaut. Dazu kommt, dass die Wirkstoffe aufgrund ihrer physikochemischen Eigenschaften nur schlecht vom Darm in die Blutbahn transportiert werden. Deshalb sind sie zurzeit nur als Injektionen erhältlich. Dies ist gerade für chronisch Kranke eine Belastung im Alltag.
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Das Team von Cyprumed mit den Schirmherren der Gründerinitiative, (v.l.n.r.) der hessische Wirtschaftsstaatssekretär Mathias Samson, Dr. Florian Föger, Dr. Martin Werle und Dr. Karl-Heinz Baringhaus von Sanofi.
Science4Life e.V.
Der Wunsch, Peptidwirkstoffe oral verfügbar zu machen, besteht schon seit Jahrzenten und wurde in der Fachliteratur als der „heilige Gral der pharmazeutischen Technologie“ bezeichnet. Alle Versuche, ein marktreifes orales Produkt zu entwickeln, scheiterten bisher. Die Technologien waren entweder nicht effektiv genug oder zu kompliziert, um sie im Großmaßstab kosteneffizient herzustellen. Auch gab es regulatorische beziehungsweise toxikologische Bedenken.
Peptidwirkstoffe in Tablettenform sind für Dr. Florian Föger kein Traum mehr. Er entwickelte eine Technologie, die zur Gründung von Cyprumed führte. Für die Lösung setzte Föger auf einen Paradigmenwechsel: Er konzentrierte sich bei seiner Forschung nicht auf die Peptidwirkstoffe, sondern auf die Verzögerung ihres enzymatischen Abbaus im Magen-Darm Bereich. Durch die Kombination der Wirkstoffe mit verschiedenen, bereits zugelassenen pharmazeutischen Hilfsstoffen gelang es ihm, alle relevanten Abbauenzyme selektiv und kurzfristig zu blockieren. So können Peptidmedikamente in Tablettenform einfach und kosteneffektiv im Großmaßstab produziert werden.
Für die unternehmerische Umsetzung hat Dr. Föger ein Team aus Spezialisten zusammengestellt: Die zwei Business Angels, Dr. Uwe Jacob und Dr. Jürg Meier, übernehmen eine Mentorenfunktion. Dr. Martin Werle hat wie Föger selbst ebenfalls etliche Jahre auf dem Gebiet „oral peptide delivery“ geforscht und war für einen globalen Marktführer im Life Science Bereich tätig.
Gemeinsam ist allen die Vision einer Technologie, von der Millionen von Patienten profitieren. Aktuell beschäftigen sich die Gründer mit der Optimierung der bereits patentrechtlich geschützten Technologie sowie der Generierung präklinischer Daten. Mittelfristig wollen sie ihre Technologie auslizensieren.
Derzeit wird das Tiroler Unternehmen erheblich von österreichischen Fördersystemen finanziert. Ein weiterer Teil kommt von privaten Investoren, wie den Business Angels. Die Finanzierung steht für zwei Jahre. Investoren sind also weiterhin willkommen, damit der ehrgeizige Traum, Tablette statt Spritze, rasch realisiert wird.
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