So wichtig wie noch nie - analytica conference 2016 in München
Einen Schwerpunkt der analytica conference bilden die analytischen Trenntechniken, und das ist kein Wunder. Bevor man nämlich genau bestimmen kann, welche Stoffe in einem komplexen Substanzgemisch vorhanden sind – also beispielsweise die Aromastoffanalyse, um dem Charakter eines Weines auf die Spur zu kommen – müssen die Stoffe voneinander getrennt werden, die zudem oft nur in sehr geringen Mengen enthalten sind. Und das gilt für Pflanzenextrakte genauso wie für Kohlenteer.
Diese Trenntechniken, ob chromatographisch oder elektrophoretisch, wurden in den letzten Jahrzehnten immer mehr verfeinert, und sie wurden auch immer empfindlicher, exakter, verlässlicher und schneller. Genau diese Attribute müssen beispielsweise bei Doping-Kontrollen erfüllt sein. In 24 bis 48 Stunden müssen die Substanzen aber nicht nur voneinander getrennt sein, sie müssen auch zweifelsfrei identifiziert sein. Und das erledigt, direkt an die Chromatographie gekoppelt, zumeist die Massenspektrometrie. Zur richtigen Versuchsdurchführung und -auswertung bedarf es aber immer eines Fachmanns, des analytischen Chemikers. Die analytica conference zeigt für ihn und alle in analytischen Laboren Tätigen die neuesten Trends auf. Und dazu zählen in diesem Jahr multidimensionale Techniken in der Gas- und Flüssigchromatographie. Denn um bei komplizierten Proben aussagekräftige Analysenergebnisse zu erhalten, ist es nicht damit getan, in einem Verfahrensgang ein einziges Mal zu trennen und zu analysieren; das muss mehrmals, „multidimensional“, erfolgen. Somit ist die Conference Session „Separation techniques: How many dimensions are enough?“ hochaktuell. Sie zeigt intelligente Wege der mehrdimensionalen Trennung und Analyse von komplexen Substanzgemischen auf. Durch den Erfahrungsaustausch unter Kollegen gelingt es Wissenschaftlern besser, ihre eigenen Aufgabenstellungen zu lösen, um dann den Verbrauchern beispielsweise mitteilen zu können, was sie essen oder welche Substanzen sie umgeben.
In die Session eingebettet sind die Verleihung des Eberhard-Gerstel-Preises und die Rudolf-Bock-Gedächtnisvorlesung. Der Eberhard-Gerstel-Preis wird für eine herausragende Publikation auf dem Gebiet der Analytischen Trenntechniken an junge Nachwuchswissenschaftler vergeben. Gestiftet wird der alle zwei Jahre ausgelobte Preis in Höhe von 2000 Euro von der GERSTEL GmbH & Co. KG Mülheim an der Ruhr. Preisträgerin ist in diesem Jahr die 27-jährige Doktorandin Andrea Beutner von der Universität Regensburg. Im Frühjahr 2015 hatte sie in der Zeitschrift Analytical Chemistry der American Chemical Society einen Beitrag über die zweidimensionale Trennung von ionischen Spezies durch Kopplung der Kapillarionenchromatographie und der Kapillarelektrophorese mit der Massenspektrometrie veröffentlicht. Dieses zweidimensionale Trennsystem ist eine instrumentelle Innovation. Die gerätetechnische Bedeutung der Arbeit ist durch die inzwischen offengelegte internationale Patentanmeldung dokumentiert.
Die Rudolf-Bock-Gedächtnisvorlesung wird Privatdozent Dr. Wolfgang Dünges, Mainz, halten, einer der Weggefährten von Rudolf Bock mit großen Erfolgen im Bereich der Mikromethoden zu Anreicherung und Trennung von Substanzen. Über diese Methoden wird er auch in seinem Festvortrag berichten. Professor Dr. Rudolf Bock hat in den 1970er Jahren zahlreiche Standardwerke verfasst, die die Analytische Chemie in systematischer Weise darstellen und bis heute noch Verwendung finden. Darüber hinaus galt er als ein ausgezeichneter Hochschullehrer mit zahlreichen erfolgreichen Forschungsarbeiten zu Trenntechniken.
Die analytica conference findet im ICM – Internationales Congress Center München statt. Der Eintritt ist für Besucher der analytica, der Internationalen Leitmesse für Labortechnik, Analytik und Biotechnologie, kostenfrei. Die analytica findet vom 10 bis 13. Mai auf dem Gelände der Messe München statt. Für das Programm der analytica conference, die vom 10. bis 12. Mai dauert, zeichnen die drei im Forum Analytik zusammengeschlossenen wissenschaftlichen Gesellschaften, Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh), Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie (GBM) und Deutsche Vereinte Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (DGKL), verantwortlich.
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