Studie zeigt Rückgang der Generikaunternehmen in Deutschland
Im vergangenen Jahr ist der Versorgungsanteil der Generikaunternehmen an der gesamten Arzneimittelversorgung in Deutschland nochmals gestiegen und betrug 77 %.
Pro Generika; IGES Institut „Analyse des Generikawettbewerbs (2005–2015)“
Allerdings ruht die Versorgung dabei auf immer weniger Schultern. Denn die Anzahl der Generikaunternehmen, die in Deutschland die Arzneimittelversorgung sichern, geht bereits seit einigen Jahren zurück. Grund dafür ist auch der hohe Kostendruck, der auf Generika lastet. Dieser Kostendruck kommt neben dem ohnehin intensiven Preiswettbewerb, in dem sich Generikaunternehmen behaupten müssen, vor allem aus den jährlich immer weiter abgesenkten Festbeträgen - also den Beträgen, die die Gesetzliche Krankenversicherung unabhängig von den tatsächlichen Kosten eines Arzneimittels erstattet. Zusätzlich fordern Krankenkassen unmittelbar nach dem Patentablauf weitere Preisnachlässe in Rabattverträgen - trotz bereits bestehender erheblicher Preisvorteile von Generika.
Diese Entwicklung hat Folgen. Das Berliner IGES Institut analysiert im Auftrag von Pro Generika die Entwicklung auf dem Generikamarkt und hat untersucht, wie viele Generikaunternehmen nach dem Patentablauf ihre Arzneimittel für die Versorgung bereitstellen. Das Ergebnis: Haben im ersten Untersuchungszeitraum (2006 bis 2009) noch rund 26 Generikaunternehmen ihre Arzneimittel unmittelbar nach dem Patentablauf angeboten, so sank die Anzahl der Unternehmen im jüngsten Untersuchungszeitraum (2012 bis 2013) auf nur noch rund 16 Unternehmen.
In Bereichen des Generikamarkts, in dem es ohnehin wenig Anbieter gibt, weil hier z. B. die Herstellung der Arzneimittel besonders komplex und anspruchsvoll ist, sank die bereits niedrige Zahl ebenfalls ab und zwar von vier Unternehmen (2006 bis 2009) auf drei (2012 bis 2013).
Bork Bretthauer, Geschäftsführer von Pro Generika, kommentiert diesen Trend wie folgt: "Setzt sich diese Tendenz weiter fort, wird das nicht ohne Folgen für den Wettbewerb und die Sicherheit der Arzneimittelversorgung bleiben. Denn Wettbewerb und Versorgungssicherheit haben eine gemeinsame Grundlage: die Teilnahme möglichst vieler Generikaunternehmen an der Versorgung. Daher ist der zu beobachtende Rückgang der Generikaunternehmen kein gutes Signal."
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