Mücken: Nur lästig oder auch gefährlich?
Forscher untersuchen Stechmücken
(dpa) Angesichts der Verbreitung von Zika und anderen tropischen Krankheiten wollen Hamburger Forscher die Stechmücken in Deutschland genauer untersuchen. Exotische Arten wie die Asiatische Tigermücke übertragen gefährliche Viren und sind auch schon in Deutschland nachgewiesen worden. Der Startschuss für das neue Projekt namens «Culifo» war für Montagmittag in Hamburg geplant, teilte Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin mit.
Der Name «Culifo» setzt sich aus den Abkürzungen für das lateinische Wort für Stechmücken «Culicidae» und Forschung zusammen. Ob auch einheimische Mücken Erreger wie Zika verbreiten können, ist noch nicht ganz sicher. Bereits seit Frühjahr 2015 läuft das Projekt «Culimo» zum Monitoring von Stechmücken am Greifswalder Friedrich-Loeffler-Institut.
Bereits im Jahr 2010 wurden zwei Dengue-Virus-Übertragungen in Europa bekannt. Ein 72 Jahre alter Mann, der im August 2010 nach Südkroatien gereist war, hatte kurz nach seiner Rückkehr nach Deutschland hohes Fieber sowie Kopf-, Glieder- und Augenschmerzen. Diagnose: Dengue-Fieber. Im September 2010 steckten sich zudem zwei Menschen in Südostfrankreich mit dem Virus an. Die Menschen, die in Deutschland bislang die Diagnose Zika oder Dengue bekamen, waren zuvor alle in tropischen Länder gewesen und haben sich dort angesteckt.
Mit dem Reise- und Warenverkehr werden die exotischen Mücken nach Deutschland gebracht. Die Ausbreitung der sogenannten invasiven Arten verzeichnen Forscher seit einigen Jahren in einer interaktiven europäischen Karte. Ziel des neuen Forschungsprojekts ist es, eine Risikokarte für Deutschland zu erstellen, wie der Koordinator des Vorhabens, Prof. Egbert Tannich, sagte.
Es gebe etwa 50 Mückenarten in Deutschland. Welche Erreger sie übertragen können, wollen die Forscher in Hamburg herausfinden. Bekannt sei bereits, dass einheimische Mücken das tropische Usutu-Virus verbreiten, das 2011 in Baden-Württemberg zu einem großen Amselsterben führte. Der Erreger sei auch auf den Menschen übertragbar, aber er werde dadurch zum Glück nicht krank, sagte Tannich.
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