Hector Wissenschaftspreis geht an Biophysiker der Humboldt Universität zu Berlin

Stiftung würdigt Engagement von Peter Hegemann in der Zell- und Gewebeforschung

02.02.2016 - Deutschland

Der Biochemiker und Biophysiker Prof. Dr. Peter Hegemann von der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) erhält den Hector Wissenschaftspreis 2016. Die Hector Stiftung II würdigt damit die hervorragende Arbeit des Wissenschaftlers auf dem Gebiet der Lebens- und Neurowissenschaften. Mit dem Preisgeld in Höhe von 150.000 Euro ist die Aufnahme in die Hector Fellow Academy verbunden. Die junge Wissenschaftsakademie, der nunmehr 21 Professorinnen und Professoren aus den MINT-Fächern angehören, dient den Preisträgern als Plattform zur interdisziplinären Vernetzung und der Förderung von originellen Projekten jüngerer Wissenschaftler.

Bernd Prosowski

Peter Hegemann

"Ich freue mich besonders auf die Hector Akademie. Dort werden Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler mit ganz neuen Ideen gefördert, das finde ich wunderbar", so Hegemann.

Mehrfach für herausragende Leistungen ausgezeichnet

Hegemann gilt als Begründer der Optogenetik. Dieses Verfahren erlaubt detaillierte Einblicke in die Arbeitsweise von Gewebe und spezifischen Zellen mittels Licht. Grundlegend dabei ist die Identifikation von sogenannten Kanalrhodopsinen als lichtabhängige Ionenkanäle in Mikroalgen. Diese Proteine lassen sich in neuronale Zellen sehr unterschiedlicher Modellorganismen verpflanzen. Mit Hilfe von Licht können anschließend diese Nervenzellen ein- und ausgeschaltet und so die Funktionen von Zellen, Zelltypen und Gewebe studiert werden. Diese neue Technik, mit der Schaltkreise von Nervenbahnen optisch visualisiert werden, findet weltweite Anwendung, beispielsweise bei der Erforschung neurologischer Erkrankungen wie Epilepsie und Parkinson.

Für seine hervorragenden Leistungen wurde Prof. Dr. Hegemann bereits mehrfach ausgezeichnet. Im Jahr 2013 erhielt er den Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft, den Brain Prize der Grete Lundbeck European Brain Research Foundation sowie im Jahr 2015 den Berliner Wissenschaftspreis. Seit 2005 ist Hegemann Professor für Experimentelle Biophysik an der HU.

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