Leuchtende Marker für die Nanoskopie
Felipe Opazo / CNMPB
„Genetisch kodierte, also durch Genmanipulation in lebende Zellen eingeschleuste Fluoreszenzmarker sind für die Untersuchung molekularer Strukturen und Prozesse besonders interessant, weil sie einfach zu handhaben und für die Zellen gut verträglich sind“, sagt Prof. Rizzoli.
Die Wissenschaftler konzentrierten sich auf insgesamt 26 Proteine, von denen bekannt ist, dass sie zur Bildung multimolekularer Aggregate neigen. Die Forscher verglichen die strukturelle Organisation der Proteine mit und ohne Fluoreszenzmarkierung. Für den Vergleich wurde der kleinste momentan erhältliche Marker, die synthetische Aminosäure Propargyl-L-Lysine (PRK), gewählt und in die kodierende Sequenz eines Zielproteins eingebaut. Die Visualisierung des Proteins erforderte die Anheftung einer synthetischen, fluoreszierenden Gruppe durch “Click-Chemie”. Dabei handelt es sich um eine sehr schnelle und selektiv organische Reaktion, die als Standardtechnik zur Markierung und Modifizierung von Biomolekülen etabliert ist.
Mittels super-auflösender Mikroskopie-Verfahren, der Ground-State Depletion Individual Molecule Return (GSDIM) Mikroskopie sowie der Stimulated Emission Depletion (STED) Mikroskopie, verglichen die Wissenschaftler anschließend die Organisation der markierten und unmarkierten Zielproteine in Zellen. Lediglich bei sechs der 26 untersuchten Proteine ließ sich eine leichte Beeinträchtigung der Proteinorganisation erkennen. In allen anderen Fällen bildeten die Proteine mit und ohne Fluoreszenzmarkierung vergleichbare molekulare Strukturen. Insgesamt bewerteten die Forscher daher die von ihnen gewählte Markierung als taugliches Instrument für die Nanoskopie.
„Auch andere Forschergruppen, die generell Probleme mit der Fluoreszenzmarkierung ihrer Proteine haben, sollten ausprobieren, ob unser Marker eine effiziente Alternative ist”, sagt Erstautorin Dr. Ingrid Vreja vom Institut für Neuro- und Sin-nesphysiologie der UMG. Mit der Publikation ihrer Studie stellen die Wissenschaftler ein detailliertes Protokoll zur Verfügung, das es anderen Wissenschaftlern ermöglicht, das beschriebene Verfahren für die Markierung der eigenen Zielproteine anzuwenden.
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Themenwelt Fluoreszenzmikroskopie
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