German Accelerator Life Sciences gestartet: Die ersten 4 Startups wurden ausgewählt
Medizinische Innovationen haben in Deutschland eine lange Tradition. Inzwischen sind jedoch die meisten pharmazeutischen Unternehmen und Biotechnologiefirmen in den USA angesiedelt und neue Produkte im Bereich Digital Health werden hauptsächlich im Silicon Valley und Boston entwickelt – nicht in München oder Berlin. Der German Accelerator Life Sciences ist ein Baustein einer größeren Initiative der Bundesregierung, die Unternehmertum im Hightech- und Life Sciences-Bereich unterstützt. „Unser Ziel ist es, Erfolgsgeschichten zu schreiben, die andere Gründer motivieren und Investoren sowie die breite Öffentlichkeit überzeugen, an Deutschlands Zukunft als führender Innovationsstandort in der Medizin zu glauben. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit diesen coolen jungen Unternehmen, die das Potenzial haben, Leuchttürme in der deutschen Life Sciences-Szene zu werden“, sagt Dr. Christoph Lengauer, Geschäftsführer von GALS.
GALS wählt die Unternehmen aufgrund ihres Potenzials im globalen Markt aus. Für deutsche Gründer kann es schwierig sein, die US-amerikanischen Gepflogenheiten zu verstehen, insbesondere im Bereich der Life Sciences. „Manche Technologien und Geschäftsmodelle haben in den USA bessere Chancen als in Deutschland oder Europa. Digital Health-Startups dürften ein gutes Beispiel hierfür sein. Während Europa noch zögert, haben die USA bereits gezeigt, dass sie für die digitale Zukunft des Gesundheitswesens bereit sind“, kommentiert Christoph Lengauer im Rahmen seines Vortrags.
Interessanterweise handelt es sich bei allen vier ausgewählten Firmen um Portfoliounternehmen des High-Tech Gründerfonds (HTGF). Dr Michael Brandkamp, Geschäftsführer des HTGF, begrüßt die Aufnahme der Unternehmen in das Programm: „Wir freuen uns sehr über den Erfolg unserer Portfoliounternehmen in diesem hochkompetitiven Auswahlverfahren. Der HTGF hat GALS bereits in der Konzeptions- und Planungsphase begleitet und unterstützt. Nun sind wir gespannt, erste Erfolge unserer Unternehmen im US-Markt zu sehen.“
Über die ersten Startups im GALS Programm
AYOXXA Biosystems hat eine Technologieplattform entwickelt, mit der multiple Proteinbiomarker in sehr kleinen Volumina biologischer Proben analysiert werden können, gleichzeitig und mit hoher Messgenauigkeit. Die LUNARIS™ BioChips werden die Proteomforschung in der Biomedizin, dem Wirkstoffscreening und der präklinischen Diagnostik entscheidend vorantreiben. Kern der Technologie ist eine bead-basierende Methode, die 10.000-mal mehr Datenpunkte erzielt als ein herkömmlicher Immunoassay. AYOXXA Biosystems GmbH ist eine international operierende Biotechnologiefirma mit Sitz in Köln (Hauptsitz), Singapur und nun auch in Boston.
PEPperPRINT ist ein junges Biotechnologie-Unternehmen aus Heidelberg. Das Unternehmen verfügt über ein neuartiges Laserdruckverfahren zur Herstellung von hochdichten Peptidmicroarrays für die biomedizinische Forschung und Entwicklung. Mit einer bislang nicht erreichten Spotdichte, Qualität und Flexibilität ermöglicht PEPperPRINT erstmals den breiten und effizienten Einsatz von Peptidmicroarrays für Anwendungen wie das Epitopmapping von Antikörpern, die Antikörperprofilierung in Seren, die Impfstoffentwicklung und die Suche nach neuen Biomarkern und peptidischen Wirkstoffen.
Personal MedSystems entwickelt als Pionier im digitalen Gesundheitsbereich mobile Diagnostikgeräte, die den Zugang zum mobilen Gesundheitswesen ermöglichen. Das Produkt CardioSecur ist eine mobile und innovative EKG-App, die es sowohl Patienten als auch Ärzten erlaubt, sofort und ortsungebunden EKG-Profile durchzuführen und abzulesen. Cardiosecur ist das erste und einzige 22-Kanal EKG System, das mit nur 4 Elektroden funktioniert und sowohl von Arzt als auch Patient sehr einfach zu bedienen ist. Personal MedSystems hat Firmensitze in Berlin und Frankfurt.
Sonormed ist ein Medizintechnologieunternehmen mit Fokus auf digitale Audiologie und wurde 2012 in Hamburg gegründet. Ein interdisziplinäres Team von Toningenieuren, Informatikern und Neurobiologen entwickelte und vertreibt das zertifizierte Medizinprodukt Tinnitracks. Tinnitracks ist eine neuro-akustische Behandlungsalternative für Tinnitus-Patienten und als Smartphone und Web App verfügbar. Die App filtert in einem komplexen Prozess die individuelle Tinnitus-Frequenz der Nutzer aus ihrer Lieblingsmusik und schafft so einen zuverlässigen, maßgeschneiderten Zugang zu einer neurowissenschaftlich geprüften Tinnitus-Therapie. Seit September 2015 erstattet mit der Techniker Krankenkasse die größte deutsche gesetzliche Krankenversicherung die Kosten für Tinnitracks.
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Die Diagnostik ist das Herzstück der modernen Medizin und bildet in der Biotech- und Pharmabranche eine entscheidende Schnittstelle zwischen Forschung und Patientenversorgung. Sie ermöglicht nicht nur die frühzeitige Erkennung und Überwachung von Krankheiten, sondern spielt auch eine zentrale Rolle bei der individualisierten Medizin, indem sie gezielte Therapien basierend auf der genetischen und molekularen Signatur eines Individuums ermöglicht.
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