Ausblick auf 2016: Medikamente bringen neue Therapie- und Präventionsmöglichkeiten

05.01.2016 - Deutschland

Für 2016 zeichnen sich weitere wichtige Fortschritte für viele Patienten ab, dank neuer Forschungsergebnisse und Medikamente forschender Pharma-Unternehmen.

So dürfte eine zweistellige Zahl neuer Krebsmedikamente die Zulassung erhalten - vor allem gegen Lungenkrebs (NSCLC), das Multiple Myelom (eine Form von Knochenmarkkrebs) und mehrere Arten von Leukämie. Mehrere davon führen neuartige Wirkprinzipien in die Onkologie ein, etwa den Einsatz onkolytischer Viren, die Krebszellen angreifen und das Immunsystem gegen sie aktivieren.

Das Repertoire hoch wirksamer Medikamenten-Kombinationen zur Heilung von Hepatitis C wird 2016 noch wachsen, wenn ein weiterer Anbieter den Markt erreicht. Ebenso dürften weitere Antibiotika gegen verschiedene Problemkeime (MRSA, multiresistente gramnegative Bakterien) verfügbar werden, gegen die viele ältere Antibiotika nicht mehr wirksam sind.

Mehrere Medikamente sollen für die Behandlung von Patienten mit den Hämophilie A und B herauskommen. Sie zeichnen sich beispielsweise dadurch aus, dass sie seltener injiziert werden müssen als ältere Mittel oder auch bei Patienten einsetzbar sind, bei denen diese nicht mehr wirken.

Neue Impfstoffe sollen vor Milzbrand und vor noch mehr Stämmen von humanen Papillom-Viren (HPV) schützen, die insbesondere Gebärmutterhalskrebs hervorrufen können.

Voraussichtlich werden 2016 mehr als zehn neue Medikamente ausdrücklich der Behandlung von Patienten mit seltenen Krankheiten dienen; darunter solchen mit erblichen Stoffwechselstörungen oder Muskelerkrankungen.

Birgit Fischer, die Hauptgeschäftsführerin des vfa, erläutert: "Die Entwicklung der meisten Medikamente, die 2016 herauskommen werden, hat schon in den frühen 2000er-Jahren begonnen; so lange dauert es, bis in einem Unternehmen aus guten Ideen ein zugelassenes Medikament wird. Damit Arzneimittel-Innovationen helfen können, brauchen Patienten eine rechtzeitige Diagnose, ein medizinisches Therapiekonzept und eine adäquate Verordnung. Dafür müssen viele Akteure des Gesundheitswesens und der Pharma-Unternehmen gut zusammenarbeiten."

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