Neuer Impuls für Open Access
Berlin-Konferenz zur Umstellung des Finanzierungsmodells von Fachpublikationen
Die Konferenz, an der mehr als 90 Repräsentanten internationaler Wissenschafts- und Forschungsorganisationen aus 19 Ländern teilnahmen, wurde von der Max-Planck-Gesellschaft ausgerichtet. Zu Eröffnung sagte Präsident Martin Stratmann: „Der freie und direkte Zugang zu Fachartikeln ist im digitalen Zeitalter entscheidend für wissenschaftlichen Fortschritt. Es ist deshalb an der Zeit, Open Access zum Standard des Publizierens zu machen. Dazu wollen wir auch die Verlage von den Vorteilen dieses Modells überzeugen.“
Während der Konferenz wurde intensiv darüber beraten, welche Voraussetzungen nötig sind, um Fachzeitschriften vom Subskriptionsmodell in Open Access überführen zu können. „Die Ergebnisse dieser Diskussion mit Fachleuten aus aller Welt fließen in eine Absichtserklärung ein, mit der das Ziel der Transformation von Subskriptionszeitschriften hin zu Open Access klar beschrieben wird“, sagt Ulrich Pöschl, Tagungsleiter und Direktor am Max-Planck-Institut für Chemie.
Diese „Expression of Interest“ soll Anfang des Jahres 2016 anknüpfend an die „Berliner Erklärung über den offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen“ veröffentlicht werden. „Jüngste Studien haben bereits gezeigt, dass die Transformation mit den vorhandenen Finanzmitteln erreicht werden kann. Die tatsächliche Umstellung bedarf einer gemeinsamen internationalen Initiative, um einen möglichst reibungslosen, schnellen und wissenschaftlich-orientierten Übergang zu ermöglichen und den vollen Nutzen aus Open Access zu ziehen“, erläutert Ralf Schimmer von der Max Planck Digital Library. Dementsprechend sollen wissenschaftliche Institutionen und Förderer weltweit eingeladen werden, die „Expression of Interest“ zu unterzeichnen und an der Transformation mitzuwirken.
Die zweitägige Tagung fand am 8. und 9. Dezember im Rahmen des international etablierten Dialogforums der Berlin-Konferenzen für Open Access statt. Die Konferenzreihe geht auf die „Berliner Erklärung über den offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen“ zurück. Die Max-Planck-Gesellschaft, deren zentraler Anspruch es ist, Forschungsergebnisse ihrer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zum Nutzen der Allgemeinheit möglichst offen zugänglich und frei nutzbar zu machen, hat diese im Jahr 2003 verabschiedete Erklärung mitinitiiert und engagiert sich seither auch für die Ausrichtung der Folgekonferenzen. Die „Berliner Erklärung“ findet bis heute weitere Unterstützer, mittlerweile wurde sie von 530 Institutionen und Organisationen aus aller Welt unterzeichnet.
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