Eppendorf & Science Prize 2015 für Forschung zur Synaptischen Vesikelendozytose

20.10.2015 - Deutschland

Der japanische Wissenschaftler Dr. Shigeki Watanabe, Postdoktorand an der University of Utah und der Charité - Universitätsmedizin in Berlin, erhält den Eppendorf & Science Prize for Neurobiology 2015 für seine Arbeit im Bereich der Vesikelendozytose. Dr. Watanabe hat zwei neue Techniken in der Elektronenmikroskopie entwickelt, die es ermöglichen, die Protein- und Membrandynamik an Synapsen mit einer Millisekunden-Zeitauflösung sichtbar zu machen.

Eppendorf AG

Dr. Shigeki Watanabe erhält den Eppendorf & Science Prize for Neurobiology 2015 für seine Arbeit im Bereich der Vesikelendozytose.

Shigeki Watanabe schreibt: „Geschwindigkeit ist an Synapsen ein kritischer Faktor. Um die synaptische Übertragung aufrecht zu erhalten, müssen die synaptischen Vesikel an Synapsen schnell wieder hergestellt werden. Um die Mechanismen zu erklären, die dem synaptischen Vesikelrecycling zugrunde liegen, konnte ich die optogenetische Stimulation von Nervenzellen und Hochdruckgefrieren miteinander kombinieren und die dynamischen Membranbewegungen mit einer Millisekunden-Zeitauflösung in elektronenmikroskopischen Aufnahmen erfassen. Mit Hilfe dieses Verfahrens wurde herausgefunden, dass eine neuartige Form der Clathrin-unabhängigen Endozytose, die so genannte ‚ultraschnelle Endozytose‘, Vesikel unmittelbar nach der Vesikelfusion aus der Plasmamembran zurückholt. Ich konnte außerdem nachweisen, dass endozytische Vesikel an ein synaptisches Endosom weitergegeben werden, aus dem Clathrin synaptische Vesikel neu erzeugt. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die unmittelbare Aufgabe von Endozytose nicht darin besteht, synaptische Vesikel wieder herzustellen, sondern die Fusionsstelle frei zu machen, damit die nächste Vesikel in schneller Folge fusionieren kann. Dank der Entdeckung dieses Recyclingwegs können wir die zellulären und molekularen Grundlagen des Vesikelzyklus an Synapsen besser verstehen.“

Dr. Watanabe eröffnet sein eigenes Labor an der Johns Hopkins University. Der Schwerpunkt seiner Forschung liegt darauf, die Vorgänge zu verstehen, die der schnellen Reorganisation von Membran, Proteinen und Organellen zugrunde liegen, die die synaptische Plastizität vermitteln.

Der jährlich vergebene Eppendorf & Science Prize for Neurobiology ist mit 25.000 US-Dollar dotiert und zeichnet Forscher wie Dr. Watanabe für ihre herausragenden Beiträge zur Forschung im Bereich der Neurobiologie aus. Dr. Watanabe ist der vierzehnte Gewinner dieses internationalen Preises. Der Preis wird im Rahmen des jährlichen Treffens der Society for Neuroscience übergeben. Alle Wissenschaftler, die 35 Jahre alt oder jünger sind und außergewöhnliche Beiträge zur neurobiologischen Forschung basierend auf Methoden der Molekular- und Zellbiologie geleistet haben, sind eingeladen sich zu bewerben. Die Bewerbungsfrist für den nächsten Eppendorf & Science Prize for Neurobiology endet am 15. Juni 2016.

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