Tomas Lindahl: Die Nobelpreis-Verleihung wird ein Heimspiel für ihn
(dpa) Wenn sie die Nobelpreise vergeben, schmücken sich die Schweden nicht gern selbst mit den begehrten Auszeichnungen. In seinem Fall hat die schwedische Wissenschaftsakademie jetzt eine ihrer ganz seltenen Ausnahmen gemacht: Tomas Lindahl, 77 Jahre alt, Krebsforscher. Er bekommt den Chemie-Nobelpreis für seine Arbeiten zur Erbgut-Reparatur.
In den 1970er Jahren machte sich der Schwede auf die Suche nach einem Werkzeugkasten für unsere DNA. Und fand schließlich einen. «Wir haben unseren eigenen Reparatur-Mechanismus», erklärte er am Mittwoch bei der Verkündung des Preises.
Er wurde per Telefon aus London zugeschaltet, denn Lindahl lebt in Großbritannien. Von 1986 bis 2005 leitete er hier die Krebsforschung am Clare Hall Laboratory. An dem Francis Crick Institute in Hertfordshire ist der Mann mit der großen Brille und dem schütteren weißen Haar heute emeritierte Gruppenleiter.
Sein Handwerk hat er aber zu Hause gelernt: 1967 promovierte er am Karolinska-Institut, der medizinischen Universität der schwedischen Hauptstadt. Bevor er Schweden den Rücken kehrte, lehrte er als Professor an der Uni Göteborg. Die Nobelpreis-Verleihung im Dezember wird für den Stockholmer ein Heimspiel.
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