Neues Makromolekül mit Einfluss auf Burkitt-Lymphome entdeckt
In einem deutschlandweiten Verbundprojekt unter Federführung der Universitäten Leipzig und Kiel haben Forscher ein neues Makromolekül entdeckt, das eine wichtige Rolle beim sogenannten Burkitt-Lymphom spielen könnte. Diese Erkrankung, eine Form des Lymphdrüsen- oder Lymphknotenkrebses, gehört zu den bösartigsten Krebsformen überhaupt und ist die häufigste Form von Tumoren des Lymphgewebes im Kindesalter.
Tumore des lymphatischen Systems, zu dem unter anderem die Lymphknoten oder die Milz zählen, treten bei Kindern und Erwachsenen sehr häufig auf. Das Burkitt-Lymphom zählt zu den am schnellsten wachsenden Tumoren, befällt die Lymphknoten sowie alle anderen Zellen des lymphatischen Systems. Die Aufklärung der molekularen Zusammenhänge, die zu Entstehung und Wachstum des Krebses führen, sind Gegenstand aktueller Forschung.
Im Rahmen des Projektes übernahm die Nachwuchsforschergruppe "Transcriptome Bioinformatics" des Leipziger Forschungszentrums für Zivilisationserkrankungen (LIFE) sowie das Leipziger Institut für Medizinische Informatik, Statistik und Epidemiologie und das Interdisziplinäre Zentrum für Bioinformatik die bioinformatischen und statistischen Analysen. Dabei entdeckten die Wissenschaftler eine Ribonukleinsäure (RNA), die mit dem Krebsgen MYC korrespondiert. In welchem Zusammenhang beide stehen, wissen die Forscher noch nicht.
Das MYC-Gen reguliert viele andere Gene und treibt damit das Wachstum und die Vermehrung von Zellen voran. Mutiert das MYC-Gen, lässt es Zellen ungebremst wachsen - darum wird es umgangssprachlich oft auch als "Krebsgen" bezeichnet. "Neben den Burkitt-Lymphomen spielt das Gen MYC auch bei anderen Tumoren eine Rolle", erläutern Gero Doose und Dr. Dr. Steve Hoffmann von der Universität Leipzig. Die Ergebnisse könnten in Zukunft neue Anhaltspunkte für die Diagnose und Behandlung von Krebserkrankungen des lymphatischen Systems liefern.
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