Neue Bioindikatoren und Messverfahren für das Grundwasser

07.08.2015 - Deutschland

Wissenschaftler des Instituts für Grundwasserökologie (IGOE) am Helmholtz Zentrum München koordinieren das Verbundprojekt GroundCare. Die Laufzeit des Projekts beträgt drei Jahre. Ziel ist es, neue ökologische Indikatoren zu finden und Methoden zu entwickeln, um die Grundwasserqualität zu bewerten und Ökosystemdienstleistungen nachhaltig zu nutzen.

Nachhaltiges Ressourcen-Management ist die Basis für einen verantwortungsvollen Umgang mit Grundwasser – stellt dieses doch die wichtigste Quelle für Trinkwasser dar. Derzeit fehlen jedoch standardisierte Indikatoren und Methoden zur Bewertung der ökologischen Funktionsfähigkeit und Stresstoleranz von Grundwasserökosystemen. Auch grundwasser-spezifische Ökotoxverfahren gibt es bis dato nicht.

„Solche Methoden sind absolut nötig, um das Ökosystem Grundwasser an seinem jeweiligen Standort optimal bewirtschaften und schützen zu können“, erklärt Dr. Christian Griebler. Er ist der Koordinator des ReWaM-Projektes „Parametrisierung und Quantifizierung von Grundwasser-Ökosystem-Dienstleistungen als Grundlage für eine nachhaltige Bewirtschaftung (GroundCare)“ und Kommissarischer Direktor des IGOE. „In unserem Projekt versuchen wir, für die wasserwirtschaftliche Praxis geeignete Indikatoren zu identifizieren und zu standardisieren. Wir hoffen so, durch kostengünstige und zeitsparende Methoden den Zustand unseres Grundwassers in Zukunft besser überwachen zu können“.

Leitfaden für Umweltbehörden

Grundwasser ist sowohl durch zunehmende Einträge von Schadstoffen und Krankheitserregern als auch durch Extremwetterereignisse in seiner Qualität vielerorts gefährdet oder bereits beeinträchtigt. Für den langfristigen Schutz und die Verfügbarkeit von sauberem Grundwasser ist es daher von zentraler Bedeutung, neue Konzepte zur Beurteilung der Belastbarkeit und des Selbstreinigungsvermögens zur Anwendungsreife zu bringen. Für eine nachhaltige Bewirtschaftung sowie den Ökosystemschutz sind zudem Verfahren zur grundwasserspezifischen Stoffbewertung unter Nutzungsaspekten und aus ökotoxikologischer Sicht erforderlich. „Da diese derzeit nicht existieren“, so Griebler, „sollten die Erkenntnislücken unbedingt geschlossen werden“. Die gewonnenen Empfehlungen können den Umweltbehörden und der Wasserwirtschaft anschließend als Leitfäden für ein möglichst nachhaltiges und ökonomisches Grundwassermanagement dienen.

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