Merck erhält EU-Freigabe für Sigma-Aldrich-Übernahme

Auch Japan und China bewilligen Freigabe

17.06.2015 - Deutschland

Merck hat bekannt gegeben, dass die Europäische Kommission die Freigabe für die geplante Übernahme des US-amerikanischen Life-Science-Unternehmens Sigma-Aldrich erteilt hat.

Merck KGaA

Die an Auflagen gebundene EU-Freigabe folgt auf die kürzlich erteilten kartellrechtlichen Freigaben durch die japanische Wettbewerbsbehörde (JFTC) sowie das chinesische Handelsministerium (MOFCOM). Merck hat zudem bereits die kartellrechtlichen Freigaben der USA, Taiwans, Südafrikas, Russlands, Serbiens und der Ukraine erhalten.

„Mit diesen Genehmigungen sind wir bei der Übernahme von Sigma-Aldrich einen ganz entscheidenden Schritt vorangekommen, denn wir sind nach wie vor von den großen Chancen überzeugt, die sich durch diese Transaktion für Merck im Life-Science-Bereich eröffnen“, sagte Bernd Reckmann, Mitglied der Merck-Geschäftsleitung. „Wir werden in den kommenden Monaten gemeinsam mit allen beteiligten Parteien daran arbeiten, die mit der EU-Kommission vereinbarten Auflagen zügig umzusetzen. Wie immer haben wir uns zum Ziel gesetzt, einen reibungslosen Übergang für Kunden und Mitarbeiter sicherzustellen. Als verantwortungsvoller Arbeitgeber werden wir dabei eng mit den entsprechenden Arbeitnehmervertretern zusammenarbeiten und diesen Prozess gemäß unserer Unternehmenswerte gestalten.“

Als Teil der EU-Auflagen haben Merck und Sigma-Aldrich vereinbart, Teile des europäischen Geschäftes für Lösungsmittel und anorganische Stoffe von Sigma-Aldrich zu verkaufen. Die Vereinbarung betrifft die Produktionsanlagen in Seelze, in der die Mehrzahl der von Sigma-Aldrich in Europa verkauften Lösungsmittel und anorganischen Produkte hergestellt wird. Zusätzlich wurden die Veräußerung der Lösungsmittel und anorganischen Produkte vereinbart, die von Sigma-Aldrich weltweit unter den Marken Fluka, Riedel-de-Haen und Hydranal verkauft werden. Außerdem wird eine befristete Lizenz für die Lieferung dieser Produkte unter dem Markennamen Sigma-Aldrich im Europäischen Wirtschaftsraum gewährt. Die Auflagen beinhalten auch den Übergang von Kundeninformationen sowie eine Lösung, um den vorübergehenden Marktzugang sicherzustellen.

Merck strebt den Vollzug der Transaktion nach den jüngsten Genehmigungen weiterhin für Mitte 2015 an, wie jüngst anlässlich der Veröffentlichung der Ergebnisse zum ersten Quartal am 19. Mai 2015 im Detail erläutert. Der Vollzug der Transaktion unterliegt weiterhin bestimmten Bedingungen, unter anderem den noch ausstehenden kartellrechtlichen Genehmigungen durch die brasilianische Wettbewerbsbehörde (CADE) sowie durch die Wettbewerbsbehörden in Israel (IAA) und Korea (KFTC). Merck wird weiterhin eng mit den zuständigen Behörden zusammenarbeiten.

Am 22. September 2014 hatten Merck und Sigma-Aldrich den Abschluss einer Vereinbarung zur Übernahme von Sigma-Aldrich für 17,0 Mrd $ (13,1 Mrd €) bekannt gegeben. Durch die Zusammenführung entsteht einer der führenden Anbieter in der weltweit 130 Mrd $ großen Life-Science-Industrie. Die Akquisition ist ein wichtiger Baustein im „Fit für 2018“ Transformations- und Wachstumsprogramm von Merck, das darauf abzielt, die drei Wachstumsplattformen – Healthcare, Life-Science und Performance Materials – nachhaltig zu stärken.

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