Neue Generation von Messmethoden: Zellanalyse mittels Halbleitertechnologie
Science4Life Konzeptphasengewinner Venneos GmbH stellt sich vor
Die Mikroskopie ist ein essentieller Bestandteil des Laboralltags und aus vielen Forschungsgebieten nicht mehr wegzudenken. Ebenso bedeutsam ist die elektrische Halbleitertechnologie für moderne Computer. Auf ihr beruhen schätzungsweise 80% aller Neuen Technologien. Die Innovation des Stuttgarter Start-ups Venneos vereint die Vorteile aus diesen beiden Welten: Das fünfköpfige Team rund um den Ideengeber, Dr. Ralf Zeitler, entwickelt ein völlig neues Gerät zur Zellanalyse, das elektrische Signale von Zellen misst und diese ähnlich einem herkömmlichen Mikroskop anzeigt. So ermöglicht es völlig neue Einsichten bei der Untersuchung von Zellen.
Die dazugehörende Idee entstand ursprünglich am Max-Planck-Institut für Biochemie in München. Unter der Leitung von Prof. Peter Fromherz wurde jahrelang zur Interaktion zwischen Zellen, vor allem Nervenzellen, und Halbleiterchips geforscht. Die Erkenntnis und der damit verbundene Mehrwert, dass mit den Chips nicht nur elektrogene, sondern auch nicht-elektrogene Zellen untersucht werden können, lieferte dann die Grundlage für die Ausgründung im Sommer 2014. „Turning good science into good business” lautete das Motto des Gründerteams, das bis heute Gültigkeit hat. In der Tat bedeutet die Venneos Technologie einen Durchbruch für label-freie Technologien (d.h. ohne die Verwendung von Fluoreszenzfarbstoffen) im Bereich der Zellanalyse. Bisher haben sich solche label-freien Technologien im Bereich der zellbasierten Assays nicht durchgesetzt, da sie entweder zu kompliziert in der Anwendung waren oder der Komplexität der Fragestellung wegen zu starker Vereinfachung nicht gerecht wurden. Ebenfalls von Vorteil ist das hohe Maß an Automatisierbarkeit bei der Datenauswertung, welches unverfälschte, objektive und robuste Datensätze ermöglicht. Von der neuen Technologie werden voraussichtlich schon im nächsten Jahr Kunden aus dem akademischen Bereich, vor allem aus der Tumorbiologie, Immunologie und Pharmakologie, profitieren. Doch auch Pharma- und Biotech-Unternehmen sowie Auftragsforschungsunternehmen dürfen bald auf die neue Technologie hoffen.
Derzeit entwickelt das Team von Venneos einen Prototyp und steht außerdem in Verhandlung mit Investoren. Neben der Frühphasenfinanzierung des High-Tech Start-ups gilt es für die Gründer zudem, weitere Mitarbeiter zu finden.
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