Molekulare Ursachen männlicher Unfruchtbarkeit
DFG fördert Forschungsprojekt zur männlichen Reproduktion mit rund 486.000 Euro
Manche Männer sind unfruchtbar, ohne dass sich eine erkennbare Ursache dafür finden lässt. Den molekularen Mechanismen dieser idiopathischen männlichen Infertilität sind Forscherinnen und Forscher an der der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) auf der Spur. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert die Arbeit des Teams von PD Dr. Undraga Schagdarsurengin zur männlichen Reproduktion für weitere drei Jahre mit rund 486.000 Euro. Die Arbeitsgruppe forscht in der Sektion „Molekulare Andrologie“ der Klinik und Poliklinik für Urologie, Kinderurologie und Andrologie der JLU.
Im Mittelpunkt des nun bewilligten Projektes steht das sogenannte Spermien-Epigenom. Unter einem Epigenom versteht man die Gesamtheit aller vererbbaren epigenetischen Elemente in einer Zelle, die für die Zelltyp-spezifische Expression der Gene und somit für die gesamte Funktion der Zelle verantwortlich sind. Dazu zählen unter anderem DNA-gebundene Proteine und deren Modifikationen, DNA-Methylierungsmuster und kurze, hoch konservierte, nichtcodierende RNAs (microRNAs). Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vermuten, dass bestimmte Fehler im Spermien-Epigenom schwerwiegende Entwicklungsstörungen nach der Befruchtung der Eizelle verursachen können und somit eine der Hauptgründe der idiopathischen männlichen Infertilität darstellen. Im Projekt werden noch offene Fragen zur Funktion des Spermien-Epigenoms und dessen Veränderungen bei Männern mit Fruchtbarkeitsstörungen untersucht.
Die molekulare Reproduktionsbiologie ist ein relativ junges Forschungsgebiet, das sich mit der Entwicklung der Keimzellen, der frühen Embryonalentwicklung und mit allen molekularen Aspekten der Unfruchtbarkeit und der assistierten Reproduktion befasst. Das aktuelle Projekt von PD Dr. U. Schagdarsurengin „Nukleosom-Präservierung in Säugetier-Spermien: ein epigenetisches Programm zur Wahrung der gesunden männlichen Reproduktion“ basiert auf den Ergebnissen, die von ihr im Rahmen der Klinischen Forschergruppe „Mechanisms of male factor infertility“ (KFO181 / 2; Leiter Prof. Dr. Klaus Steger; Sprecher Prof. Dr. Wolfgang Weidner) erzielt worden sind.
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