Bio-Bitumen: Nachhaltige Straßen aus Mikroalgen
Die Forscher haben ihre Arbeit auf die Mikroalge Scenedesmus sp. konzentriert. Diese wird hauptsächlich von der Kosmetikindustrie genutzt, um ihre Eiweiße zu extrahieren. Die Restreagenzmittel wurden jedoch bisher nicht verwertet. Durch hydrothermale Verflüssigung wird dieses Nebenprodukt in eine schwarze, zähflüssige, wasserabweisende Flüssigkeit (das Bio-Bitumen) umgewandelt, die ähnliche Merkmale wie fossiles Bitumen aufweist, selbst wenn die Inhaltsstoffe unterschiedlich sind: Bei über 100°C ist das Bio-Bitumen flüssig und kann somit den festen Bestandteil des Straßenbelags umhüllen, zwischen -20°C und 60°C ist es viskoelastisch und gewährleistet somit die Kohäsion der Granulatstruktur, wiedersteht der Beanspruchung durch den Verkehr und verringert die mechanischen Belastungen.
In einem nächsten Schritt werden langfristige Analysen des Materialverhaltens durchgeführt, um die Einsatzfähigkeiten im Straßenbau zu überprüfen. Darüber hinaus wird die Wirtschaftlichkeit bewertet: Bei dem Umwandlungsprozess wird zurzeit ein Wirkungsgrad von 55% erreicht, der sich jedoch bei einer industriellen Massenproduktion verändern kann.
Weitere News aus dem Ressort Wissenschaft
Holen Sie sich die Life-Science-Branche in Ihren Posteingang
Ab sofort nichts mehr verpassen: Unser Newsletter für Biotechnologie, Pharma und Life Sciences bringt Sie jeden Dienstag und Donnerstag auf den neuesten Stand. Aktuelle Branchen-News, Produkt-Highlights und Innovationen - kompakt und verständlich in Ihrem Posteingang. Von uns recherchiert, damit Sie es nicht tun müssen.