Herzinfarkt-Therapie mit Stammzellen aus dem Rückenmark wirkungslos
Die in einigen europäischen Ländern, im Rahmen von klinischen Studien, angewandte Therapie mit Stammzellen aus dem Rückenmark nach einem Herzinfarkt, zeigt in ihrer derzeit eingesetzten Form keine Verbesserung bei der Pumpleistung oder bei der Regeneration des Herzens nach einem derartigen Vorfall. Das ist das zentrale Ergebnis einer internationalen Meta-Analyse an der Universitätsklinik für Innere Medizin II unter der Leitung von Mariann Pavone-Gyöngyösi (Klinische Abteilung für Kardiologie). Die Studie wurde im Journal „Circulation Research“ publiziert.
Den Wissenschaftern gelang es 1.900 Einzeldaten von 25 bisherigen Studien aus 16 europäischen Ländern und den USA zur Wirksamkeit der Therapie in einer bereits 2007 an der MedUni Wien entwickelten Datenbank erstmals zu vereinheitlichen und damit vergleichbar zu machen. „Bisher hatten die Studien zur Wirksamkeit, es gibt rund 40 weltweit, zu je 50 Prozent ein negatives und positives Ergebnis erbracht. Wir können nun mit großer Sicherheit sagen, dass es, so wie die mononukleären Stammzellen derzeit eingesetzt werden, nicht wie erhofft wirkt“, erklärt Pavone-Gyöngyösi. Im AKH Wien war diese Therapieform – dabei werden Stammzellen aus dem Rückenmark entnommen und ins Herz injiziert – von Ärzten der MedUni Wien noch nicht eingesetzt worden.
Dem internationalen und multizentrischen Konsortium, das diese Studie durchgeführt hat, gehörte unter anderem das amerikanische CCTRN (Cardiovascular Cell Therapy Research Network) an, ein Zusammenschluss von Forschern, die sich ausschließlich mit der Erforschung der Stammzellentherapie bei Herzerkrankungen beschäftigen.
Vielversprechend bleibt die Stammzellen-Therapie von kardialen Vorfällen dennoch, betont die MedUni Wien-Kardiologin. Die Wissenschafter versuchen nun, Wege zu finden, die Therapie mit den Rückenmarksstammzellen in einer modifizierten Form doch zielführend einsetzbar zu machen.
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