Merck-Forscher erhält Hessischen Tierschutzforschungspreis
Auszeichnung für Entwicklung einer Alternativmethode zur Erkennung entwicklungsschädigender Stoffe
Der Merck-Forscher Stefan Weigt wurde im Hessischen Landtag in Wiesbaden mit dem Hessischen Tierschutzforschungspreis 2014 ausgezeichnet. Weigt, Toxikologe im Darmstädter Pharma-, Chemie- und Life-Science-Unternehmen, hat eine Methode so weiterentwickelt, dass prinzipiell alle möglichen Störungen der normalen embryonalen Entwicklung durch Wirkstoffe in vitro an Fischembryonen getestet werden können. „Wir freuen uns, in Hessen kluge Köpfe zu haben, die mit hervorragenden Ideen dazu beitragen, die Zahl der Tierversuche und das Leiden von Versuchstieren zu verringern“, sagte Umweltministerin Priska Hinz während der Preisverleihung.
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Stefan Weigt wurde mit dem Hessischen Tierschutzforschungspreis 2014 ausgezeichnet. Der Toxikologe beim Darmstädter Pharma-, Chemie- und Life-Science-Unternehmen Merck hat eine in-vitro-Alternativmethode mit Fischeiern entwickelt, die erstmals alle zentralen Kriterien für die Testung auf Entwicklungstoxizität erfüllt.
Claus Völker
Die Testung von Wirkstoffen auf mögliche Missbildungen bei Embryonen ist für die Zulassung von Medikamenten und zum Teil auch Chemikalien behördlich vorgeschrieben. Bisher müssen dafür trächtige Ratten und Kaninchen eingesetzt werden. Der von Stefan Weigt weiterentwickelte sogenannte Zebrafischembryo-Teratogenitätstest ist eine in-vitro-Alternativmethode, die erstmals alle zentralen Kriterien für die Testung auf Entwicklungstoxizität erfüllt: Sie deckt die komplette Embryonalentwicklung von der befruchteten Eizelle bis zum fertig entwickelten Embryo ab. Zudem wird eine potenzielle Schädigung durch Abbauprodukte (Metabolite) berücksichtigt, ohne dafür Säugetiergewebe oder -enzyme einsetzen zu müssen. Somit besteht auch kein indirekter Tierbedarf. Eine weitere große Stärke der Methode ist, dass sowohl die Art der durch die Wirkstoffe erzeugten Effekte als auch die Konzentrationen, bei denen sie ausgelöst werden, sehr ähnlich zum Menschen sind. Bahnbrechend bei der Arbeit des Merck-Forschers ist der neu gewonnene Nachweis des entwicklungsschädigenden Potenzials des Blutgerinnungshemmers Warfarin beim Menschen. Dies konnte bislang weder im Tierversuch noch in vitro nachgewiesen werden. Für seine Forschungsarbeit erhält Stefan Weigt ein Preisgeld von 5.000 €.
„Bei Merck entwickeln wir seit vielen Jahren Alternativmethoden und nutzen sie, wann immer möglich und gesetzlich erlaubt, um die Zahl der verwendeten Versuchstiere zu verringern“, sagt Marian Brändle, Leiter der Einheit nicht-klinische Wirkstoffsicherheit, zu der auch die Toxikologie gehört. „So ist es uns gelungen, in bestimmten Teilbereichen bis zu 60 Prozent weniger Versuchstiere zu benötigen.“ Joachim Coenen, Tierschutzbeauftragter von Merck, ergänzt: „Dies stellt einen herausragenden Beitrag zu den bei Merck geltenden drei R’s zur Reduzierung von Tierversuchen dar. Sie lauten Replace, Reduce und Refine, was sich mit Ersetzen, Reduzieren, Verbessern übersetzen lässt.“
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