Wo Wissenschaftler aus dem Ausland forschen wollen
Die Universitäten kleinerer Städte holen bei der Beliebtheit auf
Die ersten drei Plätze belegen im Vergleich zum letzten, 2012 veröffentlichten Humboldt-Ranking unverändert die Metropolen mit der Freien Universität (FU) und der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) sowie der Universität München. Die Hochschulen kleinerer Städte holen im aktuellen Ranking allerdings auf: Die Universität Göttingen etwa klettert auf Rang fünf. 2012 lag sie noch auf Platz neun. Die Technische Hochschule Aachen stieg von Platz 14 auf 12, die Universität Regensburg von 18 auf 16. Die Universität Münster sprang von Platz 22 auf 15 – und ist damit neu unter den Top 20 der bei ausländischen Spitzenforschern besonders gefragten Adressen.
„Die ausländischen Forscherinnen und Forscher suchen die Standorte für ihre Gastaufenthalte offenkundig nicht nur danach aus, ob sie in einer der Metropolen Deutschlands liegen“, sagt der Präsident der Humboldt-Stiftung, Helmut Schwarz, mit Blick auf das Ranking. „Das zeigt, wie groß das Vertrauen weltweit in die Qualität der hiesigen Wissenschaft ist – von Berlin, über München bis nach Westfalen. Das tut nicht nur dem Forschungsstandort Deutschland gut, sondern auch den Außenbeziehungen insgesamt“, erklärt Schwarz.
Ausgewertet werden für das Humboldt-Ranking die Anzahl der Gastaufenthalte von internationalen Spitzen- und Nachwuchswissenschaftlern, die in den letzten fünf Jahren als Stipendiaten oder Preisträger der Alexander von Humboldt-Stiftung in Deutschland forschten. Um statistische Verzerrungen durch die unterschiedlichen Größen der Gastinstitutionen zu vermeiden, setzt das Ranking die Aufenthalte in Beziehung zur Anzahl der Professuren an der jeweiligen wissenschaftlichen Hochschule. Trotz dieser Gewichtung liegen mit Berlin und München Städte vorn, die auch nach den absoluten Aufenthaltszahlen an der Spitze sind (siehe Tabelle). Auffällig ist auch, dass nur die Hälfte der TOP 10-Plätze von Hochschulen besetzt wird, die auf Grund eines Erfolgs in der dritten Förderlinie der Exzellenzinitiative als „Eliteuniversitäten" gelten.
Beim Vergleich der außeruniversitären Einrichtungen liegen Max-Planck-Institute deutlich vorne: Die Top 3 machen das Fritz-Haber-Institut in Berlin, die Max-Planck-Institute für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam und für Polymerforschung in Mainz unter sich aus.
Top 20 der Gastuniversitäten
Rang gew. | Einrichtung | Gewichtete (absolute) Anzahl der Gastwissenschaftler* |
1 | Freie Universität Berlin | 141,67 (289) |
2 | Humboldt-Universität Berlin | 112,45 (271) |
3 | Universität München | 73,11 (261) |
4 | Universität Bonn | 63,19 (182) |
5 | Universität Göttingen | 58,5 (148) |
6 | Technische Universität München | 57,39 (167) |
7 | Universität Heidelberg | 56,17 (182) |
8 | Technische Universität Berlin | 54,84 (119) |
9 | Universität Bayreuth | 53,44 (70) |
10 | Universität Freiburg | 53,16 (143) |
11 | Universität Bielefeld | 48,15 (78) |
12 | Technische Hochschule Aachen | 47,67 (123) |
13 | Technische Universität Darmstadt | 47,4 (82) |
14 | Universität Frankfurt am Main | 47,35 (125) |
15 | Universität Münster | 47,14 (140) |
16 | Universität Regensburg | 46,75 (79) |
17 | Universität Potsdam | 45,67 (58) |
18 | Universität Köln | 44,57 (119) |
19 | Universität Konstanz | 43,18 (57) |
20 | Karlsruher Institut für Technologie (KIT) | 41,57 (106) |
*Anzahl der ausländischen Gastwissenschaftler je 100 Professorinnen und
Professoren an der gastgebenden Uni