Stuttgarter und Tübinger Chemiker entwerfen RNA zur Bindung des Botenstoffes cGMP
Dem Team um den Stuttgarter Chemiker Clemens Richert und den Tübinger Biochemiker Robert Feil ist es jetzt gelungen, die Konzentration kleiner Moleküle, die zur Basenpaarung fähig sind, in Zellen durch speziell entworfene RNA-Sequenzen zu reduzieren. Dazu entwickelten die Stuttgarter Chemiker ein spezielles Faltungsmotiv, das cGMP bindet. Die Struktur basiert auf einem RNA-Dreifach-Strang, einem so genannten Triplex. Einer der drei Stränge bildet eine Schlaufe, die die Bindetasche für cGMP umrahmt. Dieses Motiv wiederholt sich mehrfach in einer langen kontinuierlichen Sequenz, daher tauften die Forscher ihr RNA-Konstrukt „Endless“.
Um die Funktionalität des „Endless“-Konstruktes in lebenden Zellen zu testen, erzeugten die Tübinger Biochemiker ein künstliches Gen, das für die „Endless“-RNA kodiert, und schleusten es in aus Mäuse-Blutgefäßen gewonnene Zellen ein, einem gut erforschten Modell zur Untersuchung von cGMP-Signalwegen. NO löst bei diesen Zellen über cGMP übertragene Signalkaskaden aus. In Zellen, die „Endless“ exprimierten, waren diese unterdrückt und die cGMP-Level deutlich niedriger als bei Kontroll-Zellen. Die „Endless“-RNA wirkt als „Auffangbecken“ für cGMP und sollte bei der weiteren Erforschung der physiologischen Rolle von cGMP gute Dienste leisten können.
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