Ausreichend Jod und Folsäure sind wichtig für Schwangere
Jod zählt zu den essenziellen Spurenelementen und ist zur Regulation wichtiger Stoffwechselvorgänge notwendig. Jodmangel kann in schweren Fällen zu Fehlgeburten, Fehlbildungen sowie zu Störungen von Wachstum, Knochenreifung und Gehirnentwicklung des ungeborenen Kindes führen. Auch während der Stillzeit sollte die Mutter auf eine ausreichende Jodzufuhr achten, da sowohl der Jodbedarf der Frau als auch der des Kindes sichergestellt werden muss.
Das BfR empfiehlt, für eine nachhaltige Jodversorgung regelmäßig Seefisch und Milchprodukte zu verzehren, ausschließlich Jodsalz zu verwenden und bevorzugt Brot und Fleischwaren zu konsumieren, die mit Jodsalz hergestellt wurden. Die dadurch mögliche Jodaufnahme reicht jedoch meist nicht, um den in Schwangerschaft und Stillzeit erhöhten Bedarf zu decken. Daher sollten schwangere und stillende Frauen zusätzlich zu einer jodhaltigen Ernährung und nach Rücksprache mit ihrem Arzt täglich 100 bis 150 μg Jod in Form von Jodtabletten zu sich nehmen.
Da Deutschland aufgrund geologischer Bedingungen zu den Jodmangelgebieten gehört, haben schwangere und stillende Frauen oft einen Jodmangel. Bestimmte Lebensumstände oder Verhaltensweisen, wie Alter, Rauchen, die Einnahme von oralen Verhütungsmitteln oder eine vegane Ernährung, können einen Jodmangel begünstigen.
Folat zählt zu den wasserlöslichen B-Vitaminen und ist für alle Zellteilungs- und Wachstumsprozesse notwendig. Folate kommen natürlicherweise in Lebensmitteln vor; mit Folsäure wird dagegen die synthetische Form in Nahrungsergänzungsmitteln oder angereicherten Lebensmitteln bezeichnet. Frauen, die eine Schwangerschaft planen, sollten - auch bei folatreicher Ernährung - spätestens vier Wochen vor einer Schwangerschaft und bis zum Ende des ersten Schwangerschaftsdrittels 400 μg Folsäure pro Tag in Tablettenform einnehmen. Dadurch kann das Risiko für Neuralrohrdefekte beim Kind reduziert werden. Informationen dazu und die Empfehlung zur Einnahme gehören zur ärztlichen Beratung vor und während der Schwangerschaft.
Auch nach dem ersten Schwangerschaftsdrittel haben Schwangere und Stillende einen erhöhten Bedarf an Folat. Um die empfohlene Aufnahme zu erreichen, ist eine abwechslungsreiche Ernährung und eine schonende Zubereitung der Lebensmittel notwendig. Besonders reich an Folaten sind Leber, grünes Gemüse wie Spinat und Brokkoli, Hülsenfrüchte, Weizenkeime, Hefe, Eigelb, Vollkorngetreideprodukte, Zitrusfrüchte und -säfte.
Meistgelesene News
Themen
Organisationen
Weitere News aus dem Ressort Wissenschaft
Holen Sie sich die Life-Science-Branche in Ihren Posteingang
Ab sofort nichts mehr verpassen: Unser Newsletter für Biotechnologie, Pharma und Life Sciences bringt Sie jeden Dienstag und Donnerstag auf den neuesten Stand. Aktuelle Branchen-News, Produkt-Highlights und Innovationen - kompakt und verständlich in Ihrem Posteingang. Von uns recherchiert, damit Sie es nicht tun müssen.