Multi-Milliarden-Deals: Wer wen in der Pharmabranche schlucken will

02.05.2014 - USA

(dpa) Mit Medikamenten lässt sich viel Geld verdienen. Kein Wunder, dass es bei den jüngsten Übernahmeversuchen in der Pharmabranche um schwindelerregende Summen geht. Eine Übersicht, wer wen für wieviel kaufen will:

- Pfizer greift nach AstraZeneca: Nahezu 100 Milliarden Dollar will sich der US-Pharmakonzern Pfizer den Kauf seines britischen Rivalen AstraZeneca kosten lassen. Doch die Chefetage von AstraZeneca hat das Angebot als zu niedrig abgelehnt, auch weil Pfizer den Großteil des Kaufpreises in eigenen Aktien statt in Barem begleichen will. Pfizer hat nun bis Ende Mai Zeit, nachzubessern. Sagt AstraZeneca doch noch ja, entstünde der größte Pharmakonzern der Welt mit Präparaten wie der Potenzpille Viagra und dem Blutfettsenker Crestor.

- Mylan greift nach Meda: Auch der US-Pharmakonzern Mylan holte sich eine Abfuhr bei dem Versuch, seinen schwedischen Konkurrenten Meda zu übernehmen. Beide stellen sogenannte Generika her, also günstigere Versionen von Medikamenten, bei denen der Patentschutz abgelaufen ist. Doch die Meda-Führung sagte zum wiederholten Male nein. Nach Informationen der Finanz-Nachrichtenagentur Bloomberg lag zuletzt ein Angebot über umgerechnet 4,8 Milliarden Euro auf dem Tisch. Die Kontakte zwischen den Firmen seien abgebrochen worden, erklärte Meda.

- Andrang bei Merck & Co.: Die Liste der Konzerne, die sich für das Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten von Merck & Co. interessieren, liest sich wie das Who is who der Branche. In Medienberichten finden sich Namen von Bayer über Reckitt Benckiser bis Novartis. Bayer-Chef Marijn Dekkers zeigte sich am Montag generell an einem Ausbau des Geschäfts mit rezeptfreien Medikamenten interessiert, ohne dabei aber auf die Spekulationen direkt einzugehen. Der US-Konzern Merck & Co. (nicht zu verwechseln mit der deutschen Merck KGaA) stellt etwa das Allergiemittel Claritin her.

- Novartis und GlaxoSmithKline tauschen: Einen groß angelegten Tausch von Geschäftsbereichen haben in der Vorwoche die Schweizer Novartis und die britische GlaxoSmithKline (GSK) eingestielt. Novartis übernahm Krebsmedikamente, GSK Impfstoffe. Die beiden gründen zudem eine Gemeinschaftsfirma für rezeptfreie Medikamenten. Als krönenden Abschluss verkauft Novartis seine Tierarzneien an den US-Rivalen Eli Lilly.

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