Bedrohung durch resistente Bakterien wächst
Die Bedrohung durch bakterielle Infektionskrankheiten nimmt zu, weil inzwischen viele Erreger gegen Antibiotika resistent geworden sind. Wissenschaftler der Universität Bonn fordern in einem Meinungsbeitrag im Fachjournal „Trends in Microbiology“ mehr Investitionen in neue Antibiotika. Dies könnte durch eine gemeinsame Anstrengung von Wissenschaftlern, Pharmafirmen und Regierungen auf globaler Ebene erfolgen, damit die Entwicklung neuer Wirkstoffe mit der Resistenzbildung der Erreger Schritt hält.
„Es ist nur eine Frage der Zeit, bis bakterielle Krankheitserreger gegen Antibiotika resistent werden“, beschreibt Dr. Till F. Schäberle vom Institut für Pharmazeutische Biologie der Universität Bonn den Wettlauf mit der Zeit. Es reiche nicht aus, sparsam mit der Verordnung von Antibiotika umzugehen. „Wir brauchen mehr Investitionen der Pharmaindustrie in die Entwicklung neuer Wirkstoffe“, ergänzt Arbeitsgruppenleiterin Prof. Dr. Gabriele M. König. „Es sterben Menschen, weil sie keine Medikamente haben, die bakterielle Infektionen wirksam bekämpfen.“ Auf die Bedeutung der Grundlagenforschung verweist Prof. Dr. Hans-Georg Sahl von der Pharmazeutischen Mikrobiologie der Universität Bonn: „Darauf setzt die Entwicklung neuer Wirkstoffe durch die Industrie auf.“
Als eine politische Herausforderung versteht Mitautorin Ingrid M. Hack vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) die aktuelle Situation. „Künftig neue Antibiotika zu entwickeln, kann nicht mehr nach dem bewährten System geschehen“, ist sie überzeugt. Die Firmen erklärten, mit der Entwicklung neuer Antibiotika nicht mehr genügend Geld zu verdienen. Wissenschaft, Industrie und Regierungen sollten deshalb gemeinsam in Form einer Public Private Partnership an einem Strang ziehen. Dr. Schäberle schlägt vor, diese Anstrengung global anzugehen, um Kräfte zu bündeln. „Wir müssen die Entwicklung neuer Antibiotika intensivieren, weil die Bakterien nicht aufhören werden, gegen Wirkstoffe unempfindlich zu werden.“
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