Umsatzsplus für Analysen-, Bio- und Labortechnik erwartet
„Im vergangenen Jahr wurden die Erwartungen vieler Hersteller in Hinsicht auf eine stärkere konjunkturelle Entwicklung und damit anziehende Nachfrage enttäuscht. Auch Währungsschwankungen, etwa in Japan und Teilen Mittel- und Südamerikas, haben sich negativ auf die Absatzmärkte ausgewirkt“, so Mathis Kuchejda, Vorsitzender des SPECTARIS-Fachverbandes Analysen-, Bio- und Labortechnik, anlässlich der Eröffnungspressekonferenz der Fachmesse analytica 2014 in München. Kuchejda weiter: „Im Wesentlichen entwickelten sich die Märkte seitwärts. Die Investitionstätigkeit in Deutschland war entgegen den Erwartungen eher zurückhaltend. Aktuell sind die Firmen optimistisch und gehen davon aus, dass die bereits für das vergangene Jahr erwartete positive Entwicklung sich nunmehr durchsetzt.“
Mit 6,72 Milliarden lag der Branchenumsatz der rund 330 deutschen Unternehmen in 2013 praktisch auf dem Niveau des Vorjahres (+0,3 %). Das Inlandsgeschäft wies mit 3,09 Milliarden Euro eine leicht negative Tendenz auf (-1,1 %). Deutlich unter den Erwartungen lag der Auslandsumsatz, der bei einem schwachen Plus von 1,6 Prozent einen Wert von 3,63 Milliarden erreichte. Das internationale Geschäft war dabei gekennzeichnet von einer leicht rückläufigen Nachfrage in Nordamerika, die durch das nur leichte Plus in Asien nicht kompensiert werden konnte. Ferner stand einer hohen Umsatzsteigerung in Osteuropa von rund neun Prozent ein nur schwaches Geschäft in Westeuropa gegenüber (+2 %). Die Exportquote liegt nach wie vor bei hohen 54 Prozent. Angesichts der Umsatzentwicklung ist die Beschäftigungsentwicklung in 2013 als erfreulich zu bewerten. Diese stieg um 3,6 Prozent auf fast 40.000 Mitarbeiter.
„Die deutsche Analysen-, Bio- und Labortechnik ist 2014 auf Erfolgskurs, muss sich dabei jedoch stetig ändernden technologischen, rechtlichen und marktwirtschaftlichen Rahmenbedingungen einstellen. Nicht zuletzt müssen die Unternehmen flexibel auf die umfassenderen Anforderungen der Anwender reagieren“, erklärt Mathis Kuchejda. Vor allem innovative Produkte und Anwendungen, die die Produktivität der Anwender verbessern, könnten ein langfristig erfolgreiches Geschäft sichern.
In der Lebensmittelanalytik nehmen z.B. die Prozesssensorik und die Steuerung zur Optimierung großtechnischer Verfahren einen immer größeren Raum ein. In der Prozessanalytik ist eine Erweiterung von NIR zu MIR-Spektometrie zu beobachten. Ungebrochen ist der Trend beim Gerätebau zu „smart, portable, mobile device integration“. Gleichzeitig muss die komplexeste Analysentechnik einfach zu bedienen sein. Die Verkleinerung der Probengrößen wird begünstigt durch Entwicklungen in der Mikroreaktionstechnik und deren zunehmenden Anwendung in der Analysen-, Bio- und Labortechnik.
Weiter auf dem Vormarsch sind die aus zahlreichen Umwelt- und Produktsicherheitsregularien stammenden Nachweispflichten zur Qualitätssicherung von u.a. Produkt- und Unternehmenseigenschaften und Messergebnissen. Mit dem US-amerikanischen Dodd-Frank-Act und einem entsprechenden Entwurf auf europäischer Ebene ist das Thema „Konfliktmaterialien“ ganz oben auf der Agenda der Hersteller.