Dem Gedächtnis auf der Spur
Astrozyten gehören zu den Gliazellen. Sie sind neben den Neuronen eine wichtige zelluläre Komponente des Gehirns und nehmen dort verschiedene grundlegende Aufgaben wahr. Mit ihrer Hilfe wird zum Beispiel die physiologische Barriere zwischen dem Blutkreislauf und dem Zentralnervensystem, die sogenannte Blut-Hirn-Schranke, aufgebaut und aufrechterhalten. Weiter spielen sie eine entscheidende Rolle bei der Signalübertragung zwischen den Neuronen im Gehirn.
Wie Astrozyten diese Reizweiterleitung im Hippocampus regeln, berichten nun das Team um Prof. Nathalie Rouach vom Collège de France sowie Prof. Joachim Lübke und Dr. Amandine Dufour aus Jülich. Das Protein Connexin 30 steuert die Beweglichkeit feiner Fortsätze der Astrozyten. Diese Fortsätze sind in der Lage, die Konzentration und räumliche Verteilung eines Botenstoffes, in diesem Fall Glutamat, am sogenannten synaptischen Spalt, der Signalübertragungsstelle zwischen zwei Neuronen, zu regulieren. Damit haben Astrozyten entscheidenden Einfluss auf die Modulation der Signalübertragung und damit auch der Langzeitspeicherung von Informationsinhalten im Hippocampus – letztlich tragen sie damit zur Funktion des Gedächtnisses im Gehirn bei.
In weiterführenden Studien soll jetzt die Rolle von Astrozyten bei der Signalübertragung auch in anderen Gehirnregionen, z.B. im Neocortex, strukturell und funktionell untersucht werden. Geplant sind auch Studien zu Astrozyten und ihrer Funktion bei der Signalübertragung bei neurologischen und neurodegenerativen Erkrankungen.
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