Wenn die Liebe zu Kopfe steigt: Stirninjektionen begleiten das Paarungsritual von Meeresschnecken
Tübinger Evolutionsforscher entdecken ausgeklügelte Fortpflanzungsstrategie
Johanna Werminghausen/University of Tübingen
Zwar sind derartige als „traumatisch“ bezeichnete Übertragungswege für eine Vielzahl von Tieren bekannt. Das in der Online-Ausgabe der Zeitschrift Proceedings of the Royal Society B beschriebene Ziel der Injektion ist jedoch einzigartig: Die Sekrete werden zwischen den Augen des Partners direkt in die Stirn tief in das darunterliegende Gewebe übertragen.
Das Forscherteam um Dr. Rolanda Lange vermutet, dass die Tiere das darunter liegende zentrale Nervensystem anvisieren. Die in den Sekreten vermuteten bioaktiven Proteine könnten über das zentrale Nervensystem die Fortpflanzung des Partners manipulieren, und beispielsweise die Eiablagerate erhöhen beziehungsweise den Befruchtungserfolg der frisch übertragenen Spermien relativ zu konkurrierenden Männchen erhöhen.
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