UZH erforscht gesundes Altern und saubere Energie
Im Jahr 2020 werden voraussichtlich 20 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer älter als 65 Jahre alt sein und beinahe 30 Prozent älter als 80 Jahre. Mit dem Älterwerden steigt auch das Risiko, an Demenz zu erkranken. Heute leidet ein Prozent der 65- bis 69-Jährigen an Demenz und von den 80- bis 84-Jährigen sind 15 Prozent davon betroffen. Die konventionelle Altersforschung konzentriert sich hauptsächlich auf die Demenzkranken, die de facto eine Minderheit bilden. Nun hat die Universität Zürich einen Forschungsschwerpunkt lanciert, der sich auf die Lernfähigkeit des gesunden Menschen im Alter konzentriert und somit auf die Mehrheit der Bevölkerung. «Wir erforschen den normalen und nicht den kranken Alterungsprozess», erklärte Prof. Lutz Jäncke, Direktor des neuen Forschungsschwerpunktes «Dynamik gesunden Alterns». Auch ältere Menschen können noch gut lernen, denn das Gehirn hat ein riesiges Potenzial, sich neu zu strukturieren. Auf dieser Plastizität baut die Forschung von Lutz Jäncke und seiner interdisziplinären Gruppe auf. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchen, wie die psychische Gesundheit und somit die Lebensqualität vom mittleren bis ins hohe Alter anhand von spezifischen Sport-, Musik- oder kognitiven Trainings erhalten werden kann.
Saubere Energie durch Sonne
Ebenfalls eine neue Richtung schlägt der Forschungsschwerpunkt um Prof. Roger Alberto und Prof. Greta Patzke ein. Die am Projekt involvierten Chemiker und Physiker beabsichtigen, die Photosynthese technisch umzusetzen. Auf der Suche nach einer langfristigen CO2-freien Energiequelle wollen sie Sonnenlicht in chemischen Verbindungen speichern. Anders als die alternative Wind- und Wasserenergie, die an bestimmte mechanische Techniken gebunden sind, möchten die Wissenschaftler Sonnenenergie direkt in Wasserstoff speichern. Wasserstoff ist einerseits ein guter Energieträger und andererseits kann man damit einfach Methanol herstellen, das wiederum als Treibstoff verwendet werden kann. Der komplexe natürliche Prozess der Photosynthese soll so vereinfacht werden, dass er im Labor mit einfachen Molekülen aus leicht verfügbaren Materialien nachgebaut werden kann. «Wobei wir nicht den natürlichen Prozess kopieren, sondern nur das Konzept», erklärte Greta Patzke, Teilprojektleiterin des Forschungsschwerpunktes «Von Sonnenlicht zu chemischer Energie».
Gebündelte Spitzenforschung
Diese an der Jahresmedienkonferenz vorgestellten Beispiele anwendungsnaher Spitzenforschung sind Bestandteil der acht neuen Universitären Forschungsschwerpunkte, die die UZH dieses Jahr lanciert hat. Die Universität Zürich fördert diese Schwerpunkte während maximal zwölf Jahren mit jährlich rund 15 Millionen Franken. Auch die Medizinische Fakultät hat seit 2012 spezielle Klinische Forschungsschwerpunkte (KFSP), die sie während höchstens neun Jahren mit jährlich maximal 20 Millionen Franken finanziert. Die UZH schärft damit ihr Profil als Forschungsuniversität im globalen Wettbewerb: «Bereits bestehende Stärken in der Forschung können so weiter gefördert werden und zu internationalen Leuchttürmen ausgebaut werden», erklärte Rektor Andreas Fischer. Von der gebündelten Spitzenforschung profitiert der Nachwuchs. Mit den Universitären und Klinischen Forschungsschwerpunkten können mehr Doktoranden- und Postdoc-Stellen sowie Assistenzprofessuren geschaffen und somit ein strategisches Ziel der UZH erfüllt werden.
Acht neue Universitäre Forschungsschwerpunkte ab 2013
- Dynamik gesunden Alterns
- Von Sonnenlicht zu chemischer Energie
- Translationale Krebsforschung
- Evolution in Aktion: Vom Genom zum Ökosystem
- Globaler Wandel und Biodiversität
- Soziale Netzwerke
- Re
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