Nanopartikel als Waffe gegen Krebs
Zielgenaue Arzneizufuhr soll Patienten schonen
Verträglich und zielgenau
Die Forscher haben eine Methode entwickelt, bei der sich die speziellen Nanopartikel spontan aus Polymer-Bausteinen formen, was durch eine gekonnte Mischung wasseranziehender und -abweisender Komponenten gelingt. "Die Bausteine, die wir nutzen, sind biologisch abbaubar und zeigen keine Anzeichen von Toxizität", betont Eva Malmström, Professorin im Bereich Chemische Forschung und Verfahrenstechnik an der Königlichen Technischen Hochschule. Die entstehenden Partikel können nicht nur mit Arzneien gefüllt werden, sondern sind dank eines hohen Fluor-Anteils auch leicht mittels MRT im Körper aufzuspüren.
Die Forscher haben im Labor-Experiment ihre Nanopartikel mit Doxorubicin gefüllt, ein Wirkstoff, der zur Chemotherapie unter anderem bei Blasen-, Brust- und Lungenkrebs zum Einsatz kommt. Bei den Versuchen mit Zellkulturen ist es Malmström zufolge gelungen, damit zielgenau die Arznei-Nutzlast bei Brustkrebs-Zellen abliefern. Den Forschern zufolge haben sich die Nanoparikel selbst wirklich als harmlos erwiesen, waren aber in Verbindung mit dem Wirkstoff effizient im Abtöten der Krebszellen.
Vielseitiger Einsatz gegen Krebs
Das Team strebt nun eine Weiterentwicklung an, um die Nanopartikel gezielt gegen Gehirntumore, Pankreaskrebs und medikamentenresistente Formen von Brustkrebs einsetzen zu können, die eigentlich schwer mit Chemotherapie zu behandeln sind. Durch geeignete Veränderungen im Aufbau der Nanopartikel sollte es möglich sein, für eine noch gezieltere Aufnahme durch Krebszellen zu sorgen, so der Nanomediziner Andreas Nyström vom Karolinska Institutet.
In Zusammenarbeit mit Forschern der Chalmers University of Technology hofft man nun, dass die Nanopartikel langfristig Designer-Chemotherapien ermöglichen, die wirklich Krebszellen suchen und gezielt nur dort ihre Wirkstoffe freisetzen. Eine derart präzise Waffe wäre ein großer Vorteil für Patienten, da die eigentlich toxischen Medikamente den Rest des Körpers nicht mehr so belasten würden - eine Therapie hätte also deutlich geringere Nebenwirkungen.
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