Syngenta: EU-Bericht zu Insektizid-Risiko für Bienen hat fundamentale Fehler
(dpa-AFX) - Syngenta will das drohende Verbot der EU für ein Insektizid nicht kampflos hinnehmen. Das Unternehmen fordert die Europäische Kommission auf, ihren Vorschlag zur Nutzungseinschränkung von Spritzmitteln aus der Gruppe der Neonicotinoide zurückzunehmen. Denn der Bericht der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zum Risiko für Bienen durch die Nutzung dieser Technologie enthalte fundamentale Fehler.
Wie Syngenta mitteilt, hat eine zusätzliche Prüfung ergeben, dass die EFSA ihre Einschätzung auf unrealistische und übertriebene Zahlen zur Dichte der Bepflanzung abgestützt hat; die Werte seien zwei bis vier Mal höher als beim Einsatz zeitgemässer landwirtschaftlicher Praktiken. Hätte die EFSA realitätskonforme Zahlen über die Dichte von Ansaaten verwendet, wäre sie zum Schluss gekommen, dass das Risiko für Bienen extrem niedrig sei und dass Neonicotinoide deren Gesundheit nicht schädigen, argumentiert Syngenta.
"Die Europäische Kommission hat den fehlerhaften Bericht der EFSA zur Rechtfertigung von Einschränkungen dieser Technologie verwendet. Die jüngsten Erkenntnisse entziehen einem solchen Schritt jegliche Grundlage", lässt sich Syngenta-COO John Atkin zitieren. Syngenta habe allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union und der Europäischen Kommission geschrieben, um sie über diese Erkenntnisse zu informieren.
Die EU-Kommission hat Ende Januar empfohlen, drei Insektizide zunächst für zwei Jahre aus dem Verkehr zu ziehen. Der Grund: Neonicotinoide stehen im Verdacht, bei Vergiftungen und dem Massensterben von Bienen eine Rolle zu spielen. Betroffen wären die Insektizide Thiamethoxam von Syngenta sowie Clothianidin und Imidacloprid von Bayer.
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