Krebs fordert in Entwicklungsländern die meisten Todesopfer

01.02.2013 - Schweiz

Zu den Mythen über Krebs gehört die Ansicht, dass Krebs eine Krankheit sei, die vor allem in reichen und gut entwickelten Ländern auftritt. Die gemeinnützige Krebsallianz weist zum Weltkrebstag darauf hin, dass von Krebs vor allem die Menschen in Entwicklungsländern betroffen sind. Es fehlt an effektiven Behandlungsmethoden und bezahlbaren Medikamenten.

Jedes Jahr sterben mehr Menschen an Krebs als an AIDS, Tuberkulose und Malaria zusammen. Und von den 7,6 Millionen Krebsopfern im Jahr stirbt mehr als jeder Zweite in einem armen Land. Oft sind es grausame Tode. Aus Scham werden die Kranken versteckt. Sie erhalten keine Behandlung, keine Schmerzmittel und sterben grausam.

„Jede Krebsdiagnose ist ein Schock“, sagt Robert Landry, Geschäftsführer der Krebsallianz, „aber in einem Entwicklungsland ist sie fast ein Todesurteil.“ Die Vereinigung für die internationale Krebskontrolle, UICC (Union for International Cancer Control), die den Weltkrebstag organisiert und zu der auch die Krebsallianz gehört, kann das mit traurigen Zahlen belegen. Jedes Jahr sterben 275.000 Frauen an Gebärmutterhalskrebs, 85 Prozent davon in den Entwicklungsländern. Tendenz steigend. Laut UICC wird es im Jahr 2030 weltweit über 214 Millionen neue Krebserkrankungen geben. Über zwei Drittel davon in einem Entwicklungsland.

Die Ursachen dafür liegen auf der Hand. In den Entwicklungsländern fehlt es an wirksamen Behandlungsmethoden und an bezahlbaren Medikamenten. In der Regel müssen alle Arztbesuche und Medikamente von den Patienten selbst bezahlt werden. Davon sind öffentliche Krankenhäuser zwar ausgenommen, sie müssen jeden Patienten behandeln und ihm auch die nötigen Medikamente geben. Tatsächlich aber fehlt es meist am qualifiziertem Personal und Geld für die Medikamente. Fehlanzeige auch bei dem notwendigen medizinischen Gerät. „Es gibt z.B. in offiziellen Krebskrankenhäusern und –stationen so gut wie nie ein funktionierendes Mammographie-Gerät, um Brustkrebs sicher diagnostizieren zu können“, berichtet Landry.

Weitere News aus dem Ressort Wirtschaft & Finanzen

Weitere News von unseren anderen Portalen

Heiß, kalt, heiß, kalt -
das ist PCR!