Hautnahe Kommunikation: Botenstoff & Signalmolekül beeinflussen Entwicklung von Immunzellen der Haut

01.02.2013 - Österreich

Ein als "Axl" bezeichnetes Signalmolekül wurde jetzt auf Immunzellen der Oberhaut entdeckt. Dieses vor Kurzem veröffentlichte Ergebnis erlaubt einen neuen Einblick in die Entwicklung wichtiger Immunzellen der Haut, der sogenannten Langerhans-Zellen. Sie wirken gegen eindringende Mikroorganismen und sind von wesentlicher Bedeutung für unsere Gesundheit. Wie im Rahmen des vom Wissenschaftsfonds FWF unterstützten Projekts weiters festgestellt wurde, hängt die natürliche Produktion des Signalmoleküls Axl stark von dem Botenstoff Zytokin TGF-beta1 ab. Insgesamt ermöglichen die Ergebnisse ein besseres Verständnis der Entwicklung von Immunzellen und liefern neue Ansatzmöglichkeiten für Therapien von Autoimmunerkrankungen.

Manche Infektionen sind zum "aus der Haut fahren". Dies lässt man aber besser bleiben, denn die Haut stellt einen wirkungsvollen Schutz gegen Infektionen dar. Das ist auch den sogenannten Langerhans-Zellen (LZ) zu verdanken. Diese sind in der Oberhaut und auf Schleimhäuten eine erste Verteidigungslinie gegen eindringende Viren, Bakterien und Pilze. Wie die Immunzellen aus blutbildenden Stammzellen entstehen, untersucht ein Team an der Medizinischen Universität Wien - dem dabei vor Kurzem wichtige Entdeckungen gelangen.

Signalwirkung

Das Team um Prof. Herbert Strobl vom Institut für Immunologie zeigte nicht nur, dass ein als Axl bezeichnetes Signalmolekül auf der Zelloberfläche von LZ vorkommt, sondern auch, wie dieses Vorkommen durch den Botenstoff Transforming Growth Factor-beta 1 (TGF-beta1) gesteuert wird. Zur Bedeutung dieser Arbeit meint Prof. Strobl: "Auf der Haut kommt auch eine Vielzahl gutartiger Mikroben vor, die für die menschliche Gesundheit wichtig sind. Die Fähigkeit, "Gut" und "Böse" zu unterscheiden, ist daher für LZ von kritischer Bedeutung - und dabei spielt Axl eine wichtige Rolle."

Tatsächlich ist Axl ein Rezeptor, der zur Familie der sogenannten "TAM-receptor tyrosin kinases" gehört. Diese haben eine wesentliche Funktion bei der Verhinderung von ungewollten Entzündungsreaktionen - und verhindern so auch Immunantworten gegen gutartige Mikroben. Zu klären, wann und wie Axl gebildet wird, ist daher von wesentlicher Bedeutung zum Verständnis der Entwicklung von LZ aus Stammzellen.

Das Team um Prof. Stroblzeigte nun, dass Vorläuferzellen der LZ bereits wenige Stunden nach dem Kontakt mit TGF-beta1 das Signalmolekül Axl ausbilden. Ein - im Vergleich zu anderen Prozessen der Zelldifferenzierung - erstaunlich kurzer Zeitraum. Zudem wurde festgestellt, dass Axl nur in jenen Zellen hergestellt wird, die sich zu LZ weiter differenzieren - und nicht zu anderen Zelltypen wie Granulo-, Mono- oder Lymphozyten. Auch konnte gemessen werden, dass Axl der einzige Rezeptor der TAM-Familie ist, der unter diesen Bedingungen synthetisiert wird.

Diese Ergebnisse machten Mag. Thomas Bauer, Erstautor der Studie, klar, dass die Wirkung von TGF-beta1 auf die Herstellung von Axl ganz wesentlich für die LZ-Differenzierung aus Vorläuferzellen ist. Eine Tatsache, die auch dadurch unterstrichen wird, dass nur die kontinuierliche Anwesenheit von TGF-beta1 die Synthese von Axl während der gesamten Differenzierung gewährleistet.

Ergebnis mit System

Prof. Strobl erläutert: "Dank eines In-vitro-Zellkultur-Verfahrens für die LZ-Differenzierung aus isolierten Blutstammzellen können wir die Wirkung verschiedener Moleküle während der Differenzierung von LZ sehr gut analysieren. Das haben wir nun auch mit TGF-beta1 gemacht."

Die Bedeutung der Ergebnisse dieses FWF-Projekts reicht dabei über ein reines Grundlagenverständnis hinaus. Denn die Fähigkeit von Axl, zwischen "Gut" und "Böse" zu unterscheiden, erlaubt ihm auch, Autoimmunerkrankungen zu verhindern. So könnten die Ergebnisse zukünftig vielleicht auch einen Beitrag zur Behandlung dieser Art von Erkrankungen leisten.

Originalveröffentlichung

Weitere News aus dem Ressort Wissenschaft

Diese Produkte könnten Sie interessieren

Polyethersulfone Ultrafilter

Polyethersulfone Ultrafilter von Sartorius

Zuverlässige Filtration mit PESU-Membranen

Perfekt für Biotechnologie und Pharma, widersteht Sterilisation und hohen Temperaturen

Membranfilter
Hydrosart® Microfilter

Hydrosart® Microfilter von Sartorius

Hydrophile Mikrofilter für Bioprozesse

Minimale Proteinadsorption und hohe Durchflussraten

Mikrofilter
Hydrosart® Ultrafilter

Hydrosart® Ultrafilter von Sartorius

Effiziente Ultrafiltration für Biotech und Pharma

Maximale Durchflussraten und minimaler Proteinverlust mit Hydrosart®-Membranen

Ultrafiltrationsmembranen
Polyethersulfone Microfilter

Polyethersulfone Microfilter von Sartorius

Biotechnologische Filtration leicht gemacht

Hochstabile 0,1 µm PESU-Membranen für maximale Effizienz

Mikrofilter
Sartobind® Rapid A

Sartobind® Rapid A von Sartorius

Effiziente Chromatographie mit Einweg-Membranen

Steigern Sie die Produktivität und senken Sie Kosten mit schnellen Zykluszeiten

Membranen
Sartopore® Platinum

Sartopore® Platinum von Sartorius

Effiziente Filtration mit minimaler Proteinadsorption

Reduziert Spülvolumen um 95 % und bietet 1 m² Filtrationsfläche pro 10"

Filtermembranen
Loading...

Meistgelesene News

Weitere News von unseren anderen Portalen

Alle FT-IR-Spektrometer Hersteller