Herbstliche Farbenpracht macht Abschied vom Sommer leichter
«Während der Bedingungen im Winter können zentrale Lebensprozesse in der Pflanze nicht ablaufen, sie verfällt deshalb in eine Art Winterschlaf», sagt Professor Heinz Rennenberg vom Institut für Forstbotanik und Baumphysiologie der Universität Freiburg. Sobald die Tage kürzer werden, beginnt die Pflanze daher wichtige Stoffe in den Blättern abzubauen und sie quasi für das nächste Jahr einzulagern.
Zu diesen Stoffen gehört das Magnesium in den Chlorophyllen, welche die Blätter normalerweise grün färben. Durch den Abbau treten die gelben und orangen Carotinoide hervor, Ergebnis ist oft ein leuchtendes Gelb. Die rote Färbung geht vor allem auf die so genannten Anthocyane zurück. «Diese sind teilweise schon in den Blättern vorhanden, teilweise werden sie eigens im Herbst gebildet», sagt Rennenberg.
Warum aber werfen die Bäume nicht etwas weniger protzerisch ihre Blätter ab? Eine eindeutige Antwort scheint es darauf bisher nicht zu geben. Einige Wissenschaftler glauben, dass die gebildeten Anthocyane die Bäume vor zu starker Sonneneinstrahlung schützen. Kevin Gold von der Universität Auckland in Neuseeland ist überzeugt, dass die Anthocyane Sauerstoffradikale abfangen, die das Blatt schädigen können.
Forscher Rennenberg hält beide Theorien für eher wackelig. Schließlich sei es fraglich, wozu sich das Blatt schützen sollte, wo es doch sowieso kurze Zeit später abfällt. Seiner Ansicht nach, ist die Blattfärbung zu nichts gut - sie schadet aber eben auch nicht. Was immer sich hinter dem Farbenspektakel verbergen mag, ein Spaziergang durch den Wald lohnt sich derzeit allemal.
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