Evonik investiert in Marl 1,7 Millionen Euro in neue Bio-Labore
Die Biotechnologie ist für Evonik eine Zukunftstechnologie. „In der sogenannten Weißen Biotechnologie nutzt die chemische Industrie die Biologie in technischen Prozessen“, erklärt Dr. Thomas Haas, Leiter des S2B-Center Biotechnologie. Mithilfe der Biotechnologie entwickelt Evonik neue Produkte, macht Herstellungsprozesse effizienter und nachhaltiger und nutzt nachwachsende Rohstoffe wie Stärke und Zucker beispielsweise aus Mais oder Weizen für die Herstellung von Industriechemikalien, Additiven, Polymeren und Konsumgütern. Bereits heute stellt Evonik Futtermittelaminosäuren wie L-Lysin, L-Threonin und L-Tryptophan großtechnisch her.
In den neuen Bio-Laboren in Marl sollen die Wissenschaftler für Evonik unter anderem ausloten, ob und wie sich Pflanzenreststoffe als alternative Rohstoffquellen nutzen lassen. Ziel ist es, mithilfe der Weißen Biotechnologie solche alternativen Rohstoffquellen direkt in Spezialchemikalien umzusetzen. Die Industrie würde dadurch bei der Nutzung möglicher Rohstoffquellen flexibler. In Zukunft sollen so beispielsweise Hochleistungskunststoffe oder Waschmittelzusatzstoffe flexibel hergestellt werden.
Nach einem neuen Herstellweg für knapper werdende pflanzliche, tropische Öle und Fette wird in einem weiteren Projekt gesucht. Mikroorganismen sollen den Rohstoff Zucker in die gewünschten Öle und Fette verwandeln. Solche Fette und Öle finden Verwendung zum Beispiel in verschiedenen kosmetischen Formulierungen oder können als Polymerbaustein oder Polymeradditiv verwendet werden.
Im Science-to-Business Center Biotechnologie der Creavis forschen Experten verschiedener Disziplinen seit Januar 2007 an Themen der Weißen Biotechnologie. Ziel ist es, für heutige chemische Prozesse von Evonik neue biotechnologische Verfahren und Produkte für die Zukunft zu erarbeiten. Im Vergleich zu chemischen Prozessen zeichnen sich biotechnologische Verfahren insbesondere durch geringere Investitionskosten aus. Dies bedeutet, mehrstufige Produktionsschritte werden beispielsweise in einer einzelnen Bakterienzelle abgebildet, der sogenannten „mikrobiellen Zellfabrik“. Der Einsatz nachwachsender Rohstoffe wie zum Beispiel Zucker oder Pflanzenreststoffe verringert darüber hinaus die Abhängigkeit von den petrochemischen Rohstoffen und sichert dadurch den Rohstoffzugang. In der Vergangenheit wurden bereits Prozesse zur Herstellung von Hochleistungskunststoffen aus Glukose und planzlichen Ölen entwickelt. In den neuen Laboren liegt der Schwerpunkt nun u. a. in der Erforschung der Nutzung alternativer Rohstoffquellen, wie Holzresten, Stroh, Bagasse und Industrieabgasen.
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