Gentechnisch verändertes Soja soll keine Allergien mehr auslösen
London (dpa) - Amerikanische Wissenschaftler haben in Sojapflanzen per Gentechnik die Produktion des wichtigsten allergieauslösenden Proteins stillgelegt. Forscher vom US-Landwirtschaftsministerium in Washington und der Biotech-Firma Pioneer Hi-Bred International aus Des Moines (US-Staat Iowa) hätten dazu das pflanzeneigene Abwehrsystem genutzt, berichtet das britische Wissenschaftsmagazin «New Scientist» (Nr. 2360, S. 1). Das ausgeschaltete Protein P34 sei für mehr als die Hälfte aller allergischen Reaktionen auf Soja- Produkte verantwortlich. Vor allem Kinder unter fünf Jahren reagierten darauf etwa mit Nesselsucht, Juckreiz und Durchfall.
Die Forscher fügten dem Erbgut der Sojapflanze zusätzliche Gene für P34 ein. Die dadurch zunächst angekurbelte Protein-Produktion interpretiert die Pflanze fälschlicherweise als Zeichen einer Virusinfektion und zerstört daraufhin sämtliche vom Erbgut abgelesenen P34-Blaupausen. Durch diese etablierte Methode («Sense Suppression») legt die Sojapflanze schließlich alle P34-Gene still, einschließlich des eigenen Originals. Die Produktion des Proteins ist damit ausgeschaltet.
Ziel der Wissenschaftler ist nun ein so genanntes hypoallergenes Soja, bei dem die Produktion von zwei weiteren Proteinen stillgelegt ist. Dies sei relativ einfach, weil es bereits wilde Soja-Sorten ohne die entsprechenden Gene gebe, sagte Anthony Kinney von Pioneer dem «New Scientist». Daraus könnten schließlich Sojabohnen gezüchtet werden, die keine Allergien mehr auslösen sollen.
Allerdings könnte die Stilllegung der Allergie-Proteine das Problem möglicherweise nicht dauerhaft lösen, warnt die Zeitschrift. Da das P34-Gen intakt bleibe und lediglich unterdrückt werde, könnte eine zufällige Mutation oder eine echte Virusinfektion die Protein- Produktion wieder anschalten. Kinney halte dies jedoch für sehr unwahrscheinlich. Darüber hinaus ließe sich die P34-Produktion mit Routinetests kontrollieren.
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