Forschungsförderung zur Früherkennung von Alzheimer-Demenz

24.09.2012 - Deutschland

Für die frühe Diagnose von Alzheimer entwickeln Wissenschaftler der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und des Forschungszentrums Jülich neue Methoden. Dafür erhielten sie nun eine Förderung des Bundesforschungsministeriums in Höhe von 64.400 Euro. Die Arbeiten der Forscher sind Teil des internationalen Projekts "BiomarkAPD", in dem über 70 Arbeitsgruppen aus mehr als 20 Ländern vernetzt sind. BiomarkADP hat als Forschungsziel Alzheimer-Demenz schon viele Jahre vor dem Ausbruch zweifelsfrei zu diagnostizieren. Dazu gehört unter anderem, Fortschritte bei der Medikamentenentwicklung zu dokumentieren.

Forschungszentrum Jülich

Dr. Susanne Aileen Funke, Arbeitsgruppenleiterin am Institut for Complex Systems, Bereich Strukturbiochemie (ICS-6), und Prof. Dieter Willbold, Direktor des ICS-6 und Leiter des Instituts für Physikalische Biologie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.

Bei Alzheimer treten im Gehirn der Patienten Protein-Ablagerungen auf, die als Amyloid- oder Alzheimer-Plaques bezeichnet werden. Das sind weitläufig in die Hirnrinde und verschiedene andere Gehirnregionen eingestreute Eiweißzusammenschlüsse, deren Hauptbestandteil das Amyloid-β-Peptid (Aβ) ist. Zusätzlich zu den Plaques entstehen schon zu Beginn der Erkrankung kleine, frei bewegliche Aβ-Oligomere im Gehirn der Patienten, die als Krankheitsauslöser gelten.

"Wir konnten einen hochsensitiven Test zum Nachweis und zur Charakterisierung dieser Aβ-Oligomere in Körperflüssigkeiten entwickeln", erklärt Prof. Dieter Willbold, Direktor des Instituts for Complex Systems, Bereich Strukturbiochemie (ICS-6), am Forschungszentrum Jülich und Leiter des Instituts für Physikalische Biologie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. "Diesen Test wollen wir nun innerhalb des 'BiomarkAPD-Netzwerkes' prüfen, um festzustellen, ob Aβ-Oligomere als sogenannte 'Biomarker' für eine möglichst frühe Diagnose von Morbus Alzheimer herangezogen werden können", ergänzt Dr. Susanne Aileen Funke, Arbeitsgruppenleiterin im ICS-6. Dazu werden Rückenmarksflüssigkeits-Proben von Alzheimer-Patienten und gesunden Kontrollprobanden vermessen und der Gehalt an Aβ-Oligomeren bestimmt und verglichen. Als nächstes soll das Testsystem dann für seinen routinemäßigen Einsatz weiter entwickelt werden.

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