Prof. Dr. Tobias J. Legler erhält Philip-Levine-Preis
Prof. Dr. Tobias J. Legler, Oberarzt in der Abteilung Transfusionsmedizin der Universitätsmedizin Göttingen, ist mit dem Philip-Levine-Preis 2012 der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie e.V. (DGTI) ausgezeichnet worden. Er erhält den Preis für seine Arbeiten zur vorgeburtlichen Bestimmung von Rhesus-Merkmalen aus mütterlichem Blut sowie zur Bestimmung thrombozytärer Antigene und Antikörper in der Krebstherapie. Prof. Legler hat den Preis im Rahmen des 45. Jahreskongresses der DGTI in Graz entgegengenommen. Der Philip-Levine-Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre vergeben.
Der Hauptschwerpunkt der wissenschaftlichen Arbeit von Prof. Legler liegt auf der Bestimmung von Rhesusfaktoren im Blut von schwangeren Frauen. Etwa 17 Prozent der Bevölkerung in Deutschland fehlt der Rhesusfaktor D auf den roten Blutkörperchen. Wird das Immunsystem bei einer Schwangerschaft mit roten Blutkörperchen konfrontiert, die diesen Rh-Faktor D tragen, kann es zu einer Abwehrreaktion des Körpers kommen. Diese Abwehrreaktion ist für ein ungeborenes Kind lebensgefährlich, wenn es das betreffende Rhesusmerkmal, das die Mutter nicht hat, vom Vater geerbt hat. Pro Jahr sind zwischen 300 und 600 Schwangere von dieser Unverträglichkeit betroffen. Heutzutage kann das mütterliche Blut während der Schwangerschaft mit Hilfe der Molekulargenetik auf dieses Risiko hin untersucht werden.
Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt von Prof. Legler ist die Entwicklung neuer serologischer Verfahren zur bestmöglichen Auswahl von Blutplättchenkonzentraten. Diese Konzentrate werden vor allem in der Krebstherapie benötigt, da die Patientinnen und Patienten oft unter Blutplättchenarmut leiden. Zu den serologischen Verfahren zählen die genaue Bestimmung von Antikörpern gegenüber Thrombozyten (Blutplättchen) sowie die Bestimmung von Blutgruppenmerkmalen von Thrombozyten bei Patienten und Thromboyztenspendern. Zusätzlich wird im Labor getestet, ob die Spenderthrombozyten mit dem Blut des Patienten verträglich sind, bevor die so gezielt ausgewählten Blutplättchenkonzentrate übertragen werden. So lässt sich Blutplättchenarmut besser behandeln.
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