EHEC und andere Krisen kennen keine Grenzen
BfR veranstaltet gemeinsam mit der französischen Agentur für Lebensmittelsicherheit (ANSES) und dem nationalen Lebensmittelinstitut der dänischen Technischen Universität ein Symposium zum Thema Handeln in Krisen und Krisenprävention
Obwohl der Standard der Lebensmittelsicherheit in Europa sehr hoch ist, müssen die Verantwortlichen stets auf mögliche Zwischenfälle vorbereitet sein. Die Auslöser von Krisen können vielfältig sein. Nur durch koordiniertes Vorgehen der Beteiligten können Krisen vermieden bzw. ein adäquates und schnelles Agieren während der Krise gewährleistet werden.
An dieser international ausgerichteten Veranstaltung, die das BfR gemeinsam mit der französischen Schwesterbehörde ANSES und dem nationalen Lebensmittelinstitut der dänischen Technischen Universität organisiert, sind eine Vielzahl von Stakeholdern beteiligt. An den beiden Veranstaltungstagen beschäftigen sich Experten aus Deutschland, dem europäischen Ausland, der Europäischen Union und der Weltgesundheitsorganisation WHO mit Fragen der Verantwortlichkeiten zu Zeiten nationaler und internationaler Lebensmittelkrisen, mit der Rolle des Staates und der von anderen Institutionen, mit der institutionellen und wissenschaftlichen Zusammenarbeit in Krisenzeiten sowie Instrumenten der Krisenbewältigung und Krisenprävention in der Lebensmittelwirtschaft. Dabei werden die unterschiedlichen Perspektiven aus Politik, Wirtschaft, öffentlichen Institutionen und Wissenschaft im Krisenfall dargestellt und diskutiert. Am zweiten Tag w erden insbesondere gesellschaftliche Interessengruppen die Möglichkeiten der Krisenprävention und der institutionellen Zusammenarbeit diskutieren und beratschlagen, welche Alternativen sinnvoll und welche Maßnahmen der Prävention akzeptabel sind, damit der Standard der Lebensmittelsicherheit noch weiter steigt.
Bereits 2010 haben BfR, ANSES und das nationale Lebensmittelinstitut der dänischen Technischen Universität eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Ziel der deutsch-französisch-dänischen Kooperation ist es, die gemeinsame Arbeit auf dem Gebiet der Lebensmittelsicherheit im europäischen Rahmen noch besser und effektiver als bisher zu gestalten. Dies ist ein zukunftsweisender Ansatz, weil alle drei Institutionen ähnliche Aufgaben wahrnehmen und aufgrund der Trennung von Bewertung und Management vergleichbare Strukturen aufweisen. Schwerpunkte der Zusammenarbeit sind der Austausch von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, fachlichen Stellungnahmen sowie die engere Zusammenarbeit bei der Risikokommunikation. Langfristiges Ziel ist die Erstellung gemeinsamer Risikobewertungen. Dies soll zu gemeinsam verantworteten Stellungnahmen auf höchstem wissenschaftlichem Niveau führen und der Vermeidung von Doppelarbeit dienen. In dies em Sinn kann die Kooperation zu einer weiteren Vertiefung der Zusammenarbeit mit anderen EU-Mitgliedstaaten und der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) beitragen.
Das Symposium dient auch dem Austausch der Notfallplanungen in Europa. Das BfR war im Jahr 2007 vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz zur nationalen Kontaktstelle der EFSA (EFSA Focal Point) ernannt worden und ist somit für den wissenschaftlichen Informationsaustausch zwischen der EFSA und den Mitgliedstaaten verantwortlich.