Auch Jungen sollten HPV-Impfung bekommen
(dpa) Der Impfstoff gegen Humane Papillomaviren (HPV) könnte nach Ansicht von Wissenschaftlern auch Jungen vor gefährlichen Krankheiten schützen. Mädchen soll die Immunisierung vor Gebärmutterhalskrebs, der durch die HP-Viren ausgelöst werden kann, bewahren. Doch auch für Jungen und Männer sind die Erreger gefährlich, schreibt die Pathologin Margaret Stanley von der britischen Universität Cambridge im Fachjournal «Nature».
Medizin-Nobelpreisträger Harald zur Hausen (76) vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg setzt sich schon länger für die Impfung von Jungen ein. «Wenn wir wirklich die Viren in einem vorhersehbaren Zeitraum drastisch reduzieren oder ausrotten wollen, können wir das nur, wenn beide Geschlechter geimpft werden», sagte zur Hausen der Nachrichtenagentur dpa. Der Wissenschaftler hatte 2008 für seine Entdeckung, dass Papillomaviren Gebärmutterhalskrebs verursachen können, den Nobelpreis bekommen.
Die Viren seien auch die Hauptursache für Anal-, Mandel- und Zungenkrebs, schreibt Stanley. Außerdem hätten sie oft wesentlichen Anteil an der Entstehung bösartiger Tumore an Penis und Kehlkopf. «Man vermutet, dass sie der Haupterreger von fünf Prozent aller menschlichen Krebserkrankungen sind.» Hinzu kommt: Männer können die Viren beim Sex auf Frauen übertragen.
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