Ein Schrittmacher gegen Schnarchen
Der sogenannte Neurostimulator, der etwas kleiner ist als eine Streichholzschachtel, wird wie ein Herzschrittmacher unterhalb des Schlüsselbeines implantiert. Von dort aus führt ein hauchdünnes Kabel zum Rippenbogen, wo die Bewegungen des Zwerchfelles gemessen und die individuelle Atemfrequenz überwacht wird. Zieht sich das Zwerchfell des Patienten beim Einatmen zusammen, sendet der Schrittmacher über ein zweites Kabel einen schwachen elektrischen Impuls an den sogenannten Hypoglossus-Nerv. Dieser Nerv sitzt direkt unter der Zunge und ist für die Kontraktion des Zungenmuskels verantwortlich. Wird er stimuliert, erschlafft die Zunge nicht und blockiert die Luftröhre nicht, sondern bleibt im vorderen Rachenraum des Schlafenden. Lebensbedrohlichen Atemstillständen wird so vorgebeugt.
Der Somnologe und Schlafforscher Dr. Alexander Blau betont, dass der Neurostimulator ein großer Fortschritt in der Behandlung von Schlafapnoe ist. Im Gegensatz zur bisherigen Therapie mittels einer speziellen Beatmungsmaske werde die nächtliche Bewegungsfreiheit des Betroffenen nicht mehr eingeschränkt. „Der Patient hat ein Stück Lebensqualität zurückgewonnen. Bevor er zu Bett geht, schaltet er das Gerät ganz bequem über eine kleine Fernbedienung ein.“ Dr. Blau ist zuversichtlich, dass die weiteren Implantationen genauso erfolgreich verlaufen werden.
Meistgelesene News
Weitere News aus dem Ressort Wissenschaft
Holen Sie sich die Life-Science-Branche in Ihren Posteingang
Ab sofort nichts mehr verpassen: Unser Newsletter für Biotechnologie, Pharma und Life Sciences bringt Sie jeden Dienstag und Donnerstag auf den neuesten Stand. Aktuelle Branchen-News, Produkt-Highlights und Innovationen - kompakt und verständlich in Ihrem Posteingang. Von uns recherchiert, damit Sie es nicht tun müssen.