Industrielle Biotechnologie: Förderung europäischer Forschungsprojekte
Europäische Partner starten dritten gemeinsamen Aufruf
Unter industrieller Biotechnologie (IB), auch als „Weiße Biotechnologie“ bezeichnet, versteht man die Anwendung der Biotechnologie zur umweltfreundlichen Produktion und Verarbeitung von Chemikalien, Pharmaka und Materialien.
In vielen Bereichen hat die Etablierung industrieller Biotechnologie gerade erst begonnen. Sowohl Grundlagen- als auch angewandte Forschung sind weiterhin vonnöten. Um hierbei das breite Spektrum an europäischem F&E-Fachwissen optimal zu stärken, haben Forschungsförderer aus dreizehn EU- und assoziierten Ländern von Norwegen bis Israel und von Portugal bis Russland im Rahmen des ERA-NETs „ERA-IB-2“ eine gemeinsame Initiative für transnationale Forschungsprojekte gestartet.
Der aktuelle Aufruf konzentriert sich auf industrie-relevante F&E-Vorhaben in den Bereichen verbesserte Enzymsysteme; Optimierung von Mikroorganismen durch Metabolic Engineering, synthetische sowie systembiologische Ansätze, innovative fermentative und biokatalytische Prozesse, neuartige Downstream-Prozesse, biologische Weiterverarbeitung von Biomasse zu höherwertigen Produkten sowie hochwertige Produkte aus pflanzlichen und tierischen Zellkulturen.
Bis zum 30. April 2012 können Forschungseinrichtungen und Unternehmen Projektskizzen bei dem zentralen Call-Sekretariat einreichen. In jedem Projekt müssen Einrichtungen aus mindestens drei der an dem Aufruf beteiligten Länder kooperieren. Alle Anträge werden von einer internationalen Expertenrunde bewertet. Ausschlaggebend für die Entscheidung sind die jeweiligen nationalen Förderkriterien.
Um ein möglichst breites thematisches Spektrum abzudecken sowie der starken deutschen Biotechnologie-Forschungslandschaft Rechnung zu tragen, engagieren sich sowohl das Sächsische Ministerium für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL) als auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF, über die Förderrichtlinie zum ERA-Net „Industrielle Biotechnologie“) und das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (im Rahmen des Förderprogramms Nachwachsende Rohstoffe) im Zuge dieser Bekanntmachung.
Die Projekte mit einer Laufzeit bis zu 36 Monaten starten voraussichtlich Anfang 2013.
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