Frost & Sullivan: Bevorstehende Patenausläufe wichtiger Blockbuster-Medikamente gewinnversprechend für Generika-Hersteller

Auslaufender Patentschutz zahlreicher wichtiger Blockbuster-Medikamente zwischen 2010 und 2017 ebnet Markteinstieg für Generika-Hersteller

23.01.2012 - Deutschland

Aufgrund des Auslaufens der Patente wichtiger Blockbuster-Medikamente und den Bemühungen von Regierungen und Anbietern von Gesundheitsdienstleistungen weltweit für eine angemessene Kosteneindämmung, kann der Weltmarkt für Generika in den nächsten Jahren mit einem starken Wachstum rechnen. Zudem wird sich die Balance bezüglich Gesundheitskosten und Verkaufsumsätze von den Industrieländern zu den aufstrebenden Märkten, wie Indien, China, Brasilien, Russland, Türkei und Südkorea verschieben, in denen weiterhin enorme Potentiale unausgeschöpft bleiben.

Laut einer aktuellen Studie der Unternehmensberatung Frost & Sullivan erwirtschaftete der Weltmarkt für Generika im Jahr 2010 Umsätze in Höhe von 123,85 Milliarden US-Dollar, die bis zum Jahr 2017 bei einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 9,29 Prozent von 2011-2018 auf 231,0 Milliarden US-Dollar anwachsen sollen. Folgende Regionen wurden in der Studie erfasst: USA, Europa (Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Spanien, Italien) und Asien (Indien und China).

„Das Auslaufen der Patente zahlreicher wichtiger Blockbuster-Medikamente im Wert von 150 Milliarden US-Dollar in den Jahren 2010 bis 2017 wird das Wachstum des weltweiten Generika-Marktes ankurbeln“, erklärt Frost & Sullivan Research Analystin Aiswariya Chidambaram. „Der Trend geht zu weniger wettbewerbsfähigen und doch kommerziell attraktiven Segmenten, wie schwer herzustellende Generika, Specialty-Generika und Biosimilars.“

Weltweit haben führende Generika-Hersteller proaktiv strategische Allianzen mit Pharma-Markenunternehmen aufgebaut, im Ringen um die Vermarktungsrechte und Exklusivität bei der Herstellung von generischen Versionen von Blockbuster-Medikamenten, wie LIPITOR, Cozaar, Crestor und andere. Marktführer wie Teva, Sandoz und Mylan konzentrieren sich verstärkt auf Biosimilars, da dieses Segment deutliche Wettbewerbsvorteile und enorme Gewinnspannen aufweist.

Soweit die positiven Anzeichen für Marktteilnehmer. Potenziell gedämpft werden diese jedoch durch die stetig strenger werdenden Vorschriften und die von den Regierungen gesetzten Maßnahmen zur Preiskontrolle, die tendenziell die Gewinnspannen von Generika-Herstellern gedrückt haben.

„Die zunehmende Ausbreitung von chronischen Erkrankungen, neu entdeckten Krankheiten und die alternde Bevölkerung üben inzwischen einen erheblichen Druck auf die Regierungen aus, die in der Folge zu verstärkten Maßnahmen zur Kosteneindämmung gezwungen sind, um die wuchernden Gesundheitskosten zu begrenzen“, fügt Frau Aiswariya hinzu.

Durch den sich verstärkenden Wettbewerb werden Generika-Hersteller sorgfältig abwägen müssen, in welchen Produktsegmenten sie aktiv sein wollen und welches der geeignete Moment für einen Markteinstieg ist.

„Große multinationale Generika-Unternehmen sollten sich differenzierter Ansätze bedienen. Neben Produkten mit technologisch herausfordernden Formulierungen, die erhebliche gesetzgeberische Unterstützung erfordern, sollten Sie Produkte mit begrenzter Verfügbarkeit von Wirkstoffen wählen,“ rät Aiswariya abschliessend. „Kleine und mittlere Unternehmen sollten sich auf Produkte mit vergleichsweise höheren Gewinnspannen konzentrieren.“

Die Studie Generic Pharmaceuticals Market – A Global Analysis ist Bestandteil des Growth Partnership Service Programms Pharmaceuticals & Biotecnology, das außerdem Analysen zu den folgenden Bereichen umfasst: European Biosimilars Market and European Pharmaceutical und Biotech Contract Manufacturing Markets. Sämtliche Studien im Subskriptionsservice basieren auf ausführlichen Interviews mit Marktteilnehmern und bieten detaillierte Informationen über Marktchancen und Branchentrends.

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