Blick auf die Fliegenlarve: Elektronenmikroskop zur Untersuchung kleinster Tiere
Göttinger Zoologie setzt deutschlandweit einzigartiges Gerät mit in-situ Ultramikrotom ein
Universität Göttingen
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Das in das Mikroskop einsetzbare Mikrotom, eine Art ultrafeiner Gurkenhobel, ist eine Miniaturversion der sonst üblichen Geräte zur Anfertigung feinster Schnittserien. Es schneidet in Kunstharz eingebettete Objekte vollautomatisch in Scheiben von 200 bis 20 Nanometer (Millionstel Millimeter) „Dicke“. Nach jedem Schnitt wird ein Bild angefertigt. Das Ergebnis ist ein gleichmäßiger Bildstapel, aus dem das untersuchte Objekt dreidimensional dargestellt werden kann. Die bisher übliche Prozedur war sehr langwierig und fehleranfällig.
„Solche Probleme gehören bei einem reibungslosen Betrieb des neuen Geräts der Vergangenheit an“, erklärt Dr. Rebecca Klug von der Abteilung Morphologie und Systematik. „Das Elektronenmikroskop eröffnet völlig neue Möglichkeiten für die Ultrastrukturforschung an biologischen Objekten. Innerhalb weniger Stunden erhalten wir künftig eine ideale Schnittserie, die dann mit einem 3D-Computerprogramm weiter verarbeiten werden kann.“ Aus den Bildern, die das Gerät liefert, können virtuelle dreidimensionale Modelle zum Beispiel von Zellen und ihren Organellen produziert oder die komplexe Anatomie kleinster Tiere eins zu eins vom Originalobjekt ausgehend dargestellt werden. Zusätzlich bietet das Elektronenmikroskop die Möglichkeit, Objekte auch unter schwachem Vakuum zu untersuchen. Diese Methode ist weit schonender als die sonst übliche Beobachtung im Hochvakuum – so wird beispielsweise eine unproblematische Untersuchung getrockneter unbehandelter und unersetzlicher Museumsobjekte machbar. Molekulare Datensätze können nun mit neuesten morphologischen Erkenntnissen zur Ermittlung der Stammesgeschichte verknüpft werden.
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