MorphoSys und Novozymes unterzeichnen langfristige Allianz

Fortschrittliche Technologie zur Proteinoptimierung soll Entwicklungszeiten verkürzen und zur Ausweitung des Produkt-Portfolios von Novozymes beitragen

19.12.2011 - Deutschland

Die MorphoSys AG und Novozymes A/S gaben die Unterzeichnung eines mehrjährigen Lizenz- und Technologietransfer-Abkommens bekannt. Mit der Vereinbarung erhält Novozymes nicht-exklusiven Zugang zu MorphoSys' firmeneigener Slonomics-Technologie, um neue Produkte im Bereich der industriellen oder auch weißen Biotechnologie zu entwickeln. Novozymes ist damit der erste Partner von MorphoSys, der die Slonomics-Technologie im Bereich der industriellen Biotechnologie einsetzt. Finanzielle Details werden nicht bekannt gegeben.

"Um die bestmöglichen Enzyme effizient zu identifizieren und zu entwickeln, brauchen wir Zugang zu den besten Technologien, die am Markt verfügbar sind", sagt Ejner Bech Jensen, Vice President von Novozymes Research & Development. "Mit der Slonomics-Technologie als Werkzeug können wir unsere Entwicklungszeiten für Produkte senken, neue Innovationen schneller auf den Markt bringen und mehr Projekte verfolgen."

Bei der Suche nach Enzymen, die eine bestimmte Funktion erfüllen, beispielsweise ein Waschmittelenzym, das Obstflecken entfernt, erzeugen Novozymes-Forscher erst zahlreiche Enzymvarianten, um danach dasjenige mit den bevorzugten Eigenschaften auszuwählen. Die Enzymbibliotheken werden gebildet, indem kleine Veränderungen in der Aminosäure-Sequenz des Enzyms vorgenommen werden. Anschließend wird diese Sammlung an Enzymkandidaten nach dem am besten geeigneten Molekül durchsucht.

Aufgrund technischer Beschränkungen der Standardtechnologien konnten Wissenschaftler die Veränderungen der Aminosäuren bislang nicht exakt wie vorgesehen erzielen, ohne die Entstehung zusätzlicher Millionen unspezifischer Enzymvariationen in Kauf zu nehmen. Alle Varianten mussten danach aufwändig geprüft werden - die Suche nach der sprichwörtlichen Nadel im Heuhaufen.

Die Slonomics-Technologie, die patentierte Verfahren und Know-how mit fortgeschrittenen Werkstoffen und Geräten zur Automatisierung kombiniert, erlaubt die Kombination von Bausteinen in der exakt bevorzugten Reihenfolge, Position und Zusammensetzung. Forscher können dieses System nutzen, um nur die gewünschten Variationen in eine Sammlung von Enzymen einzubauen und die unerwünschten Nebenprodukte ausschließen. In einem typischen Szenario bedeutet dies, dass Novozymes' Forscher die Zahl der zu untersuchenden Enzymkandidaten von mehreren Millionen auf Zehntausend reduzieren könnten. Mit der Akquisition der Sloning BioTechnology GmbH im Oktober 2010 wurde MorphoSys der alleinige Anbieter der Slonomics-Technologie.

"Sloning hat in den vergangenen drei Jahren kombinatorische Bibliotheken an Novozymes geliefert und ich bin sehr glücklich, dass wir unsere Geschäftsbeziehungen mit diesem Vertrag erweitern können", erklärt Dieter Feger, Senior Vice President und Leiter von AbD Serotec. "Es gibt großes Interesse seitens der Industrie an der Slonomics-Technologie, die in verschiedenen Bereichen der weißen Biotechnologie eingesetzt werden kann."

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