Spin-off-Unternehmen entwickelt Phasenkontrast für Elektronenmikroskopie
Max-Planck-Innovation bringt caesar-Ausgründung KonTEM auf den Weg
© Caesar/KonTEM
© Monika Fritz, caesar
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Biologische Proben mit einem Transmissions-Elektronenmikroskop zu untersuchen, ist aufwändig und schwierig. Auf Grund der schwachen Wechselwirkung der Probe mit dem Elektronenstrahl besitzt das Bild einen schwachen Kontrast; Bilddetails lassen sich nur schlecht erkennen. KonTEM hat es geschafft, das aus der Lichtmikroskopie bekannte Verfahren des Phasenkontrastes so auf die Elektronenmikroskopie zu übertragen, dass es jetzt auch im Routinebetrieb eingesetzt werden kann.
Die Grundlage der neuen Technologie wurde am Max-Planck-Institut für Biophysik in Frankfurt erforscht und dann bei caesar zu einem marktfähigen Produkt weiterentwickelt. Die entsprechenden Schutzrechte werden von Max-Planck-Innovation, der Technologietransfer-Plattform der Max Planck-Gesellschaft, und caesar exklusiv an KonTEM lizenziert.
Das KonTEM-Phasenkontrastsystem besteht aus zwei Hauptkomponenten, der Phasenplatte und einem automatischen Positioniermechanismus. Die Phasenplatte ist das Herzstück des Systems. Sie ist ein ultradünner, gelochter Materialfilm. Er beeinflusst die Phase der gestreuten Elektronen. Dadurch wird das Objekt scharf und gleichzeitig kontrastreich abgebildet. Mit dem Positioniermechanismus können die Löcher der Phasenplatte computergesteuert bis auf wenige Nanometer genau im Elektronenstrahl des TEM positioniert werden. Aufgrund seines modularen Aufbaus kann das System einfach an alle gängigen neuen und älteren TEM-Modelle angepasst werden.
“Unser neues Phasenkontrastsystem ist in erster Linie für strukturbiologisch orientierte Forschungseinrichtungen und Universitäten interessant, aber auch für Unternehmen aus dem Polymer- und Pharmabereich, die mit ähnlichen Kontrastproblemen kämpfen“, so Joerg Wamser, Geschäftsführer der KonTEM GmbH. „Mit Unterstützung der Max-Planck-Innovation und caesar konnten wir Fördermittel aus dem Förderprogramm EXIST-Forschungstransfer des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) erhalten. Das und die zahlreichen Auszeichnungen für unser Projekt unterstreichen, dass wir über eine herausragende und zukunftsorientierte Technologie verfügen“.