HPV-Viren fördern möglicherweise auch Hautkrebs
(dpa) Die Gruppe der Papillomviren kann nicht nur Gebärmutterhalskrebs auslösen, sondern fördert möglicherweise auch die Entstehung von Hautkrebs. Beide Virentypen seien eng miteinander verwandt. «Aber der Wirkmechanismus ist ein anderer», sagte Prof. Lutz Gissmann vom Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg auf der 27. Papillomavirus-Konferenz in Berlin.
In Tierversuchen fand seine Forschergruppe Hinweise dafür, dass die Hautregionen der Tiere, die mit bestimmten beta-HPV-Genen versehen waren, nach Bestrahlung mit UV-Licht eine Vorform von hellem Hautkrebs (aktinische Keratose) entwickelten. Falls sich dieser Verdacht erhärten sollte, könnte in Zukunft die frühzeitige Impfung von Kindern Schutz bieten, sagte Gissmann. Auch Organtransplantierte, die bis zu 100 mal häufiger an hellem Hautkrebs erkranken als die Normalbevölkerung, könnten dann von einer Impfung vor der Transplantation profitieren.
An Gebärmutterhalskrebs, der zumeist durch die HPV-Viren 16 und 18 ausgelöst wird, erkranken in Deutschland pro Jahr etwa 6200 Frauen, 1700 sterben daran. Rund zwei Drittel der Erkrankten sind jünger als 59 Jahre, 20 Prozent sogar zwischen 15 und 39. Die HPV-Impfung wird für Mädchen zwischen 12 und 17 Jahren von den Krankenkassen erstattet.
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